kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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und das Staatssekretariat sich einschalten, 1 wird er auf der Sitzung am 26.3.58 als Mitglied<br />
der Fakultät zugewählt.<br />
Obwohl er sich erst 1963 habilitierte, wurde er bereits 1959 mit der kommissarischen Leitung<br />
der Abteilung Sozialhygiene des Hygieneinstitutes und mit der Wahrnehmung einer Dozentur<br />
für das Fachgebiet Sozialhygiene durch das Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen<br />
beauftragt worden. Das hatte zur Folge, dass er sehr arbeitsintensiv Vorlesungen in diesem<br />
Fachgebiet zu erarbeiten hatte. Es folgte 1963 die Habilitation. Bereits zwei Monate später,<br />
am 1.1.1964, wurde er durch das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen zum<br />
Professor für das Fachgebiet Sozialhygiene ernannt.<br />
1964 endete auch damit seine berufliche Tätigkeit in Greifswald, weil er als Stellvertreter des<br />
Ministers für Gesundheitswesen für den Bereich Gesundheitsschutz und Hygiene nach Berlin<br />
ging.<br />
Nach seinem Weggang in das Ministerium wurden die Lehrstühle für Sozialhygiene und für<br />
Hygiene auf dem Lande zusammengeführt zum „Lehrstuhl für Sozialhygiene und Hygiene auf<br />
dem Lande“, den Knabe innehatte.<br />
Mecklingers relativ kurze Zeit in Greifswald war mehr durch den Aufbau der Militärmedizin<br />
und die vielfältige Arbeit mit seinen Studenten geprägt, als dass er sich intensiver Forschung<br />
hätte widmen können. In seiner Tätigkeit als stellvertretender Minister und später als Minister<br />
konnte er ebenfalls kaum wissenschaftlich arbeiten. Zwar gab es in dieser Funktion viele An-<br />
lässe zu Vorträgen auf in- und ausländischen Kongressen und Fachtagungen, die Teilnahme<br />
an den Gesundheitsministerkonferenzen der Sozialistischen Länder, aber viele, die ihn in der<br />
Arbeit kennen gelernt haben heben hervor, dass ihn eine hohe Arbeitsintensität, diplomati-<br />
sches Geschick zur Lösung komplizierter Probleme bei Einbeziehung der Beteiligten und eine<br />
hohe gesundheitspolitische Kompetenz eher charakterisierten als die Eigenschaften eines For-<br />
schers und Wissenschaftlers, der in Klinik oder Labor langwierige Untersuchungen zu steuern<br />
hat.<br />
Als Minister war Mecklinger mit 17 Dienstjahren sehr lange im Amt. Auf internationaler E-<br />
bene schaffte er es, die DDR in die WHO einzubringen. Er engagierte sich für den Ausbau<br />
von Sozialeinrichtungen wie Feierabend- und Pflegeheimen, Kinderkrippen, trieb den Aufbau<br />
des Rehabilitationswesens voran und förderte besonders ambulante medizinische Einrichtun-<br />
gen.<br />
1<br />
UAG MF II, Sitzungsprotokolle vom 02.10.57 und 12.02.1958