kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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55<br />
für Sozialhygiene, Arbeitshygiene und ärztliche Fortbildung in Berlin-Lichtenberg (Mros<br />
2003), der Knabe empfahl, seine bisherigen Aktivitäten wissenschaftlich zu untermauern und<br />
ihm in Greifswald eine Außenstelle „Forschungsgruppe Gesundheitsschutz und Hygiene auf<br />
dem Lande“ einrichtete, entfloh er diesen Angeboten und übernahm als Basis für seine neuen<br />
Ziele die Kreisarztfunktion in Greifswald, die durch die Nähe zur <strong>Universität</strong> neue Herausfor-<br />
derungen bei der Zusammenführung kommunaler, regionaler und universitärer Ressourcen<br />
bereit hielt. 1<br />
Als erste Bewährungsprobe können die Zinnowitzer Wochen angesehen werden. Rückbli-<br />
ckend stellte Herbert Knabe dazu fest, dass das Programm darauf beruhte, für ein Thema im-<br />
mer einen praktischen Arzt und einen Kliniker zu gewinnen und, wenn möglich, sogar noch<br />
einen Studenten. Das fand Anklang bei den Ordinarien der medizinischen Fakultät, die sich<br />
kontinuierlich beteiligten und den Praktikern, die ihre Erfahrungen einbrachten und den Vor-<br />
teil hatten, mit den neuesten Erkenntnissen versorgt wieder nach Hause fahren zu können.<br />
Erst als die SDAG Wismut 2 , die die meisten Ferienheime in Zinnowitz unterhielt, ihre Zim-<br />
mer nicht mehr zur Verfügung stellte, endete diese Tradition und wurde dann als „Neubran-<br />
denburger Woche“, organisiert von Dr. Haase im Bezirkskabinett des Gesundheits- und Sozi-<br />
alwesens, weitergeführt.<br />
Das Thema der Habilitationsschrift entsprach den zwischenzeitlich gereiften Vorstellungen<br />
Herbert Knabes über Analyse des Gegenwärtigen und Erkundung von Möglichkeiten zukünf-<br />
tiger Besserung. Zudem wurden die Resultate in einer Zeit vorgelegt, die bei der Umgestal-<br />
tung der Landwirtschaft nach neuen Lösungen verlangte. Da mit der Buchform eine angemes-<br />
sene Verbreitung erfolgte, gab es bald auch eine internationale Resonanz. Ein anerkennender<br />
Brief stammte von dem russischen Sozialhygieniker Smulewicz, der in den zwanziger Jahren<br />
des 20. Jh. bei Alfred Grotjahn in Berlin hospitierte (Abbildung 20).<br />
1<br />
Abbildung 20: Ausschnitt aus dem Brief von B. Smulewicz vom 14.3.1959<br />
(Quelle: Privatbesitz Herbert Knabe)<br />
Interview mit Knabe am 22.05.2003<br />
2<br />
Sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft Wismut, paritätisch besetzte Firma der DDR und<br />
UdSSR zum Uranerzbergbau (Quelle: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 2003).