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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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34<br />

Dies waren für Amon in erster Linie die Seuchenbekämpfung und die Tätigkeit in der Organi-<br />

sation des Gesundheitswesens, wobei er nebenbei noch praktisch tätig war.<br />

Vielleicht war es die Zusammenarbeit mit Hermann Redetzky (1901-1978), die Amon auf die<br />

Idee brachte, es noch einmal mit einer Hochschullehrerlaufbahn zu versuchen. Als Vorgesetz-<br />

ter Amons im damaligen Landesministerium für Gesundheitswesen habilitierte er sich 1947<br />

und war ab 1948 Professor für Sozialhygiene an der <strong>Universität</strong> Rostock. 1 Er bewahrte seinen<br />

fördernden Einfluss für Amon, wie später noch belegt werden kann, auch noch als er bereits<br />

Gründungsrektor des Zentralinstituts für Sozial- und Gewerbehygiene in Berlin und dann von<br />

1953-56 stellvertretender Minister für Gesundheitswesen der DDR war.<br />

Bisher aus dem Lebensgang von Amon aufgetretene Zweifel an seiner persönlichen Integrität<br />

werden bei unvoreingenommener Betrachtung der Vorgänge im Zusammenhang mit seinem<br />

Habilitationsvorgang im Jahre 1954 eher noch gestärkt. Soweit aus der Aktenlage zu rekon-<br />

struieren, wurde die Angelegenheit von Redetzky im Kontakt mit dem Dekan der Greifswal-<br />

der Medizinischen Fakultät im Laufe des Jahres 1953 vorbereitet: „Bei der erwähnten Unter-<br />

redung zeigte ich Ihnen ganz eilig die von Koll. Amon vorgelegte, recht umfangreiche Schrift<br />

über die gesundheitliche Betreuung der Werktätigen. Sie ist eine allgemein verständliche<br />

Darstellung, wie er sie selbst im Untertitel auch bezeichnet. Die sogenannte hygienische Auf-<br />

klärung und Erziehung stellt ja aber, im Gegensatz zu anderen Disziplinen, ein Hauptgebiet<br />

des Sozialhygienikers dar. Ich bin der Meinung, dass man deswegen auch ein in dieser Rich-<br />

tung gelungenes Manuskript bei der Habilitation nicht ablehnen kann. Zu Ihrer Orientierung<br />

lege ich eine vorläufig nur kurze zusammenfassende Stellungnahme über dieses Manuskript<br />

bei.“ 2<br />

Die Verwendung Redetzkys für Amon ist umso bemerkenswerter, weil es bereits seit April<br />

1953 Aktivitäten gegeben hatte, die die von ihm ausgedrückte Wertschätzung nicht teilten.<br />

Dazu zählte eine Stellungnahme, die Dr. Weber vom Ministerium für Gesundheitswesen an<br />

Dr. Oberdoerster im Staatssekretariat für Hochschulwesen zum Manuskript von Amon mit<br />

dem Titel „Die gesundheitliche Betreuung der Werktätigen in den Betrieben“ abgegeben hat-<br />

te: „Für eine Habilitationsarbeit halten wir dieses Manuskript überhaupt nicht geeignet, da<br />

es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse bringt, sondern nur eine persönliche Auffas-<br />

sung über ein bestimmtes Gebiet des Gesundheitswesens mit einer umfassenden Zusammen-<br />

stellung von gesetzlichen Bestimmungen.“ 3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Quelle: Digitale Bibliothek Band 32: Enzyklopädie der DDR, S. 15384<br />

Schreiben vom 28.Oktober 1953, in: UAG PA 2239<br />

Der Brief ist vom 2.4.1953 datiert, in: UAG PA 2239

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