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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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vorrangig aus nichtmedizinischen Fachgebieten kamen, personell gestärkt. Die Zahl der Pub-<br />

likationen stieg an und die Einbeziehung anderer Fachrichtungen und Institute zeigte eine<br />

neue Qualität der Arbeit.<br />

Die aus dem Lebenslauf Knabes ersichtliche Entwicklung mit häufigen Schnittstellen zur Tä-<br />

tigkeit des praktischen Arztes und die besondere Rolle der Medizinischen Fakultät der Uni-<br />

versität Greifswald, die hier neben Forschung und Lehre auch eine große Aufgabe als reines<br />

Versorgungskrankenhaus hatte, waren offensichtlich prägend für die Berücksichtigung der<br />

Landmedizin an der <strong>Universität</strong>. Eigentlich war er einer der ersten praktischen Ärzte dieser<br />

Zeit, der eine universitäre Laufbahn einschlug. Die Verbindung zwischen einer geographi-<br />

schen Gegebenheit mit einer herangereifter historischen Notwendigkeit schaffte es, wie in den<br />

Zinnowitzer Wochen, eine fruchtbringende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Stu-<br />

denten und praktisch tätigen Medizinern zu entwickeln. Herbert Knabe hatte dabei das Glück,<br />

in Hermann Redetzky einen Förderer gefunden zu haben, der auch auf Grund eigener Erfah-<br />

rungen wohl früher als andere Sozialhygieniker die großen Herausforderungen an die medizi-<br />

nische Wissenschaft, die mit der Umgestaltung der Landwirtschaft verbunden waren, erahnt<br />

hat. Anders ist die frühzeitige Etablierung der Außenstelle der Berliner Akademie für Sozial-<br />

hygiene, Arbeitshygiene und Ärztliche Fortbildung für Knabe in Greifswald nur schwer nach-<br />

zuvollziehen.<br />

Die Zeit war gekennzeichnet von einem Mangel an suffizienten Versorgungsstrukturen auf<br />

dem Lande, einem Defizit an Medizinern, die auf dem relativ unattraktiven Land arbeiten<br />

sollten und dabei auf viele ungelöste Fragen stießen. Herbert Knabe griff diese Probleme auf<br />

und trug durch praxisnahe Lösungen zur materiellen und ideellen Verbesserung der Arbeits-<br />

und Lebensbedingungen der Landbevölkerung sowie zur Anerkennung der Landmediziner<br />

bei.<br />

Von 1960 bis 1964 hatte Ludwig Mecklinger den Lehrstuhl für Sozialhygiene inne. Primär in<br />

Nebenfunktion zu diesem Lehrstuhl gekommen, hat er sich schrittweise große Achtung bei<br />

seinen zivilen Kollegen erworben. Seine Lehrtätigkeit wurde von den Studenten 1 als überzeu-<br />

gend charakterisiert. Wissenschaftliche Arbeiten, Publikationen und Doktorandenbetreuung<br />

sind dagegen nur in geringem Umfang nachweisbar, da er insgesamt nur eine kurze Zeitspan-<br />

ne in Greifswald tätig war.<br />

Durch den Weggang von Mecklinger wurden die Lehrstühle für Sozialhygiene und Hygiene<br />

auf dem Lande unter Leitung Knabes zusammengelegt.<br />

1<br />

Erinnerungen von Rolf Hornei und Hans-Ulrich Maronde

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