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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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31<br />

Von 1914 bis 1920 war er Soldat. In dem unten angeführten Lebenslauf vermerkt er dazu:<br />

Nach Abschluss des Gymnasiums „trat ich zu Kriegsbeginn als Freiwilliger in das Heer ein,<br />

woselbst ich vier Jahre an der Front stand u. mir die höchsten Kriegsauszeichnungen, wie das<br />

Eiserne Kreuz I. und II. Klasse, den königl. Bayer. Militärverdienstorden mit Schwertern und<br />

noch mehrere andere hohe Orden und Auszeichnungen erwarb.“<br />

Offensichtlich muss er als Soldat bereits auch studiert haben, weil sonst nicht erklärlich ist,<br />

wie er bereits 1920 das philosophische Staatsexamen ablegen konnte.<br />

Den Wechsel zur Medizin begründete er wie folgt: „Dem Drängen der schweren Zeit folgend,<br />

verliess ich die mir von meinem Chef, dem verstorbenen Herrn Geheimrat Prof. Dr. Martin,<br />

vorgeschlagene philosophische <strong>Universität</strong>slaufbahn und machte 1922 mein ärztliches<br />

Staatsexamen.“ Wie er das Medizinstudium in zwei und es bis zur ärztlichen Approbation in<br />

drei Jahren geschafft hat, bleibt ohne Erwähnung.<br />

1924 erhielt Amon die Zulassung zur gesamten Kassenarztpraxis in München. In seinem Le-<br />

benslauf von 1953 gibt er seine Tätigkeit „als praktischer Arzt mit vorwiegender Wohlfahrts-<br />

praxis“ an. Diese muss aber doch so viel eingebracht haben, dass er 1928 durch Heirat eine<br />

Familie gründen kann.<br />

In die Münchner Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit in Salzburg von 1932 bis 1933, wo er vier-<br />

zehntägig „Pastoralmedizinische Vorlesungen“ abhielt. Diese Lehrtätigkeit, die von ihm<br />

nach 1945 in den Lebensläufen als „Dozent für allgemeine Hygiene an der phil. - theol. Fa-<br />

kultät Salzburg“ 1 beschrieben wird, ist offensichtlich das erste Indiz, dass Amon ein Amt als<br />

Hochschullehrer anstrebte. Warum das in Salzburg geschah, war nicht zu eruieren. Überhaupt<br />

konnte diese Episode nicht über die Archive in Salzburg, sondern erst über die in München<br />

recherchierten Vorgänge aufgeklärt werden. Anfragen an das <strong>Universität</strong>sarchiv Salzburg und<br />

das Salzburger Landesarchiv konnten eine (vermutete hauptamtliche) Tätigkeit Amons nicht<br />

nachweisen.<br />

Seine Kontaktbemühungen an der Theologischen Fakultät Salzburg waren nicht ohne Erfolg,<br />

wie ein Brief des Dekans vom 28. Februar 1932 an Amon belegt. 2 Nach einem vorläufigem<br />

„privaten Charakter“ seiner Vorlesungen wird ihm in Aussicht gestellt, dass „Ihre Vorlesun-<br />

gen staatlich anerkannt werden. Das wäre dann der nächste Schritt, um Ihnen den Professo-<br />

rentitel zu erlangen.“ Das war offensichtlich so verlockend, dass Amon die Kröte schluckte,<br />

dass „bei den fortwährenden Kürzungen der Zuschüsse durch das Bundesministerium wir lei-<br />

der die Vorlesungen nicht honorieren (könnten).“ Als dann später vom österreichischen Bun-<br />

1<br />

2<br />

UAG PA 2239, Lebenslauf vom 05.06.1948<br />

Der Brief findet sich als „Beilage 1“ im Vorgang UAM Sen-II-541

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