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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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21<br />

zenten. Der Minister für Volksbildung des Landes Mecklenburg, Grünberg 1 , ernannte Amon<br />

jedoch gleich zum Professor mit Lehrauftrag und führte in seinem Schreiben vom 27.9.1948<br />

an den Rektor der <strong>Universität</strong> dafür folgende Gründe auf:<br />

„Nachdem mir nun zur Kenntnis gekommen ist, dass Herrn Dr. Amon innerhalb unserer Me-<br />

dizinalabteilung auf dem Gebiete der Sozial- und Gewerbehygiene und der Arbeiterschutz-<br />

Gesetzgebung Hervorragendes geleistet hat, erlaube ich mir, über den Antrag der Fakultät<br />

hinauszugehen und Herrn Dr. Amon zum Professor mit Lehrauftrag für das Fachgebiet der<br />

Sozial- und Gewerbehygiene mit Wirkung vom 1.10.1948 zu ernennen“. 2<br />

Das Erfordernis zur akademischen Verankerung leitete sich aus der Tatsache ab, dass bereits<br />

unmittelbar nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone ein vierstündiges Pflicht-<br />

kolleg zur Sozialhygiene eingeführt worden war, die dann 1951 auch Prüfungsfach wurde<br />

(Ewert 2001).<br />

Die behelfsmäßige Unterbringung des neuen Fachs im Hygieneinstitut, Martin-Luther-Str. 6,<br />

endete 1953, als im Gefolge der II. Hochschulreform von 1951 3 der Aufgabenbereich der Hy-<br />

gienefächer erweitert wurde. Die Sozial- und Arbeitshygiene, wie letztere nun genannt wurde,<br />

erhielten in der <strong>Arndt</strong>str. 10 erstmals eigene Arbeitsräume. Die Fakultät bemühte sich um eine<br />

feste Bindung für Amon an die <strong>Universität</strong>. Den Antrag für eine Professur mit vollem Lehr-<br />

auftrag brachte Herzberg am 22.6.1951 in die Sitzung ein. Das Protokoll hält dazu fest:<br />

„Der von Herrn Herzberg eingebrachte diesbezügliche Antrag liegt dem Dekan jetzt auch als<br />

Vorschlag des Staatssekretariats vor. Es ergibt sich, dass Herr Amon außer der üblichen<br />

Promotion den Dr. phil. hat (eine Habilitation für irgend ein Fachgebiet ist nicht erfolgt). Die<br />

Arbeiten von Herrn Amon auf dem Gebiet der Sozialhygiene tragen organisatorischen und<br />

aufklärenden Charakter. In Anbetracht seiner Verdienste um die allgemeine Gesundheitspfle-<br />

ge in Mecklenburg und mit Rücksicht auf die Entwicklung des Spezialgebiets der Sozialhygie-<br />

ne innerhalb der hiesigen Fakultät wird der Antrag von Herrn Herzberg mit 5 Stimmen ge-<br />

genüber 4 Ablehnungen und 3 Enthaltungen angenommen.“ 4<br />

Amon holte dann 1954 seine Habilitation nach 5 und wurde schließlich 1958 Ordinarius für<br />

Sozial- und Arbeitshygiene. 1<br />

1<br />

Gottfried Grünberg kehrte am 6.5.1945 aus Moskau als Mitglied der Initiativgruppe Sobottka<br />

des ZK der KPD für Mecklenburg-Vorpommern nach Deutschland zurück. 1946 wurde er Abgeordneter<br />

des Landtags. Von 1946-1950 war er Volksbildungsminister. (Digitale Bibliothek Band 32, S.<br />

12250-12252).<br />

2<br />

UAG PA 2239<br />

3<br />

Sie orientierte auf eine sozialistische Umgestaltung des Hochschulwesens.<br />

4<br />

UAG MF II, Sitzungsprotokoll vom 22.06.1951<br />

5<br />

UAG MF II, Sitzungsprotokoll vom 21.04.1954

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