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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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37<br />

Werft Wismar und Herrn Dr. Heller und jetzigen 1. Sekretär<br />

der Bezirksleitung der SED Schwerin, Herrn Dr. Bernhard Quandt,…die Voraussetzungen für<br />

den Erwerb des Dr. habil. zu haben. Für das Wichtigste, die Volksgesundheit dürfte das Buch<br />

und seine Auswirkungen den Wert vieler anderer Habilitationsarbeiten junger Aspiranten er-<br />

reichen, ganz zu schweigen von dem Wert vieler Habilitationsschriften aus der Nazizeit.“<br />

Nach Durchsicht der Arbeit durch die beauftragten Fakultätsmitglieder Tartler, Holle und<br />

Wels, hält das Protokoll der Fakultätssitzung vom 21.04.1954 unter III fest, dass die Habilita-<br />

tion angenommen wird und die Fakultät auf das Kolloquium verzichtet. 1 Zwanzig Jahre nach<br />

seinen ersten Bemühungen wird Amon die Urkunde überreicht (Anlage 4).<br />

Man muss der Fakultät wohl zugute halten, dass einige der Angaben Amons hingenommen<br />

werden mussten, weil es in dem geteilten Deutschland nur schwerlich möglich war, Angaben<br />

aus dem jeweils anderen Teil gegen zu prüfen. Zweifel mussten wohl aber schon damals aus<br />

einigen Angaben erwachsen, die Amon in seinen Lebensläufen machte. Ungeklärt blieben<br />

folgende Sachverhalte:<br />

� Dem Antrag zur Habilitation legte er einen Lebenslauf bei, in dem er schrieb: „März 1945<br />

Flucht aus Stolp (Ostpommern, wobei ich verloren habe).“<br />

Das wirft die Frage auf, wie er die Habilitationsschrift aus dem Jahre 1936 gerettet hatte. Die<br />

Nachfrage in München ergab, dass ein Habilitationsversuch an der Medizinischen Fakultät<br />

nicht nachweisbar ist: „Es lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren, ob alle Habilitations-<br />

unterlagen der Medizinischen Fakultät bis 1945 ans Archiv abgegeben wurden und die hier<br />

überlieferten Quellen vollständig sind.“ 2<br />

� In seinem Lebenslauf vom 5.6.1948 findet sich folgende Aussage: „1936 wurde mir vor<br />

der Umhabilitierung in München wegen politischer Unzuverlässigkeit das Parteibuch abge-<br />

nommen und ich wurde zum Staats- u. Hochschuldienst nicht zugelassen.“<br />

Hier könnte man fast annehmen, dass Amon den Eindruck bezweckt haben könnte, nämlich:<br />

vor dem abgesetzten Kolloquium an einer anderen <strong>Universität</strong> oder einer anderen Fakultät<br />

schon habilitiert gewesen zu sein. Das ist aber weder in Salzburg noch an der Theologischen<br />

Fakultät in München (belegbar) erfolgt.<br />

� Der Lebenslauf vom 13.11.1953 enthält die Passage:<br />

„1932-1934 Dozent für allgemeine Hygiene an der Phil. - Theol. - Fakultät Salzburg (in diese<br />

Zeit fällt u. a. die Verleihung des päpstlichen Gregoriusordens, der den Anstoß dazu gegeben<br />

hat, dass ich 1936 zur Habilitation in München nicht zugelassen wurde.“<br />

1<br />

2<br />

UAG MF II, Sitzungsprotokoll vom 21.04.1954<br />

UAM, Antwortmail vom 22. 8. 2002

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