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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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91<br />

vor allem als Lehrstuhl für militärische Sozialhygiene im Bestand des Instituts für die gesam-<br />

te Militärhygiene, dann Anfang der 70er Jahre den angestrebten interdisziplinären Kaderbe-<br />

stand (u. a. Mathematiker, Biologe, Ökonom, Soziologe) erreicht hatten, wurde es schwierig,<br />

einen eintretenden Ersatzbedarf zu befriedigen oder gar eine Erweiterung, z. B. durch junge,<br />

wissenschaftlich interessierte Truppenärzte, anzustreben.<br />

Diese Entwicklung in der Militärmedizin reflektierte im Übrigen in etwa auch die Situation<br />

für die DDR insgesamt, die nach Einschätzung von Ewert einen deutlich geringeren Stellen-<br />

wert der Sozialhygiene im Gesamtspektrum von medizinischer Wissenschaft und Gesund-<br />

heitspolitik als in der unmittelbaren Nachkriegssituation auswies.<br />

Im Gegensatz zu anderen benachbarten Disziplinen wie der Militärhygiene oder der Medizini-<br />

schen Mikrobiologie, die eine disziplinär weitgehend unangetastete Entwicklung nehmen<br />

konnten, gab es bei der militärischen Sozialhygiene ständige schwelende Irritationen zur<br />

OTMD und zu den gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen, die sich schrittweise in tradi-<br />

tionelle Arbeitsgebiete der Sozialhygiene einmischten. Fachliche Diskussionen an der MMS<br />

und Verteidigungen des erarbeiteten Selbstverständnisses 1 bis hin zur Medizinischen Verwal-<br />

tung im Ministerium für Nationale Verteidigung konnten keine Änderungen der offenen oder<br />

verdeckten Angriffe auf den erreichten Stand bewirken. Festzustellen bleibt, dass erst nach<br />

Weggang von Ewert die direkte Intervention gegen die aufgebaute Struktur der militärischen<br />

Sozialhygiene erfolgte und Hornei mehr als zehn Jahre warten musste, ehe es ihm unter neuer<br />

Leitung gelang, Strukturen und Bezeichnungen von Fachgebieten zu revitalisieren, die an die<br />

frühe stattgehabte Entwicklung anknüpften und neuen Entwicklungen Rechnung trugen. 2<br />

Als wichtige Arbeitsergebnisse der militärischen Sozialhygiene konnten verifiziert werden:<br />

� Im Rahmen der militärmedizinisch-wissenschaftlichen Arbeit und Forschung war es<br />

die Schaffung eines komplexen Nachweis- und Berichtssystems für den Medizinischen Dienst<br />

mit seinem zentralen Teil, das Gesundheitsbuch. Durch die Erprobung und Praxisüberführung<br />

1<br />

Als Belege für die Positionierung sind erhalten geblieben:<br />

Hornei R, Ewert G: Standortbestimmung der militärischen Sozialhygiene (Wissenschaftssystematische<br />

Stellung, disziplinäre Verankerung und Aufgaben im Rahmen der Militärmedizin). Greifswald: Institut<br />

für die gesamte Militärhygiene, 1975.<br />

Privatbesitz Rolf Hornei<br />

Stübs J, Hornei R: Rückblickende Darstellung der Entwicklung des Fachgebietes „Militärische Sozialhygiene“<br />

an der MMS. Greifswald: Institut für die gesamte Militärhygiene, 1976<br />

Privatbesitz Rolf Hornei<br />

2<br />

Institut Präventivmedizin, Lehrstuhl für Gesundheitssystemforschung: Konzeption zur Entwicklung<br />

des Lehrstuhls in den 90er Jahren. Greifswald: Ohne nähere Angaben<br />

Privatbesitz Rolf Hornei<br />

Entwicklungskonzeption zur Profilierung des Instituts Gesundheitsschutz (IGS): Greifswald: MMS;<br />

1989<br />

Privatbesitz Rolf Hornei

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