kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Ewert wollte sich bei dem ihm noch bekannten Dr. Ring 1 , der an der MMS ein neues Institut<br />
aufbaute, Rat holen. Bei diesem Treffen gelang es Ring, seine Begeisterung für das Fach So-<br />
zialhygiene auf Ewert zu übertragen, so dass am Ende des Gespräches feststand, Ewert würde<br />
zum Facharzt für Sozialhygiene ausgebildet und hierfür von Ring aus der Truppe angefordert<br />
und wissenschaftlich gefördert werden.<br />
Nach Einleitung der Versetzung, aber vor Dienstantritt an der MMS verstarb Ring. Alle Ver-<br />
suche von Ewert, die eingeleitete Versetzung rückgängig zu machen, blieben erfolglos.<br />
Die vorrangig praktische Tätigkeit in der Truppe als Abteilungs-, Brigade- und Flottillenarzt<br />
bei der Volksmarine von 1960-1964, wo er auch seine ersten wissenschaftlichen Untersu-<br />
chungen durchführte, änderte sich, als er 1964 Facharzt für Sozialhygiene wurde und nach<br />
Greifswald wechselte. Hier wurde er am 01.01.1965 bereits Direktor des Instituts für die Or-<br />
ganisation des Gesundheitsschutzes, eine hohe Verantwortung in sehr jungen Jahren, wie er<br />
selbst sagt.<br />
Intensive Auseinandersetzungen mit dem Fachgebiet selbst, Diskussionen mit anderen Mili-<br />
tärmedizinern, die die Sozialhygiene im militärischen Bereich eher wie in der Sowjetunion<br />
definiert sahen, Schaffung theoretischer Grundlagen und praktischer Strukturen neben dem<br />
Aufbau und der Durchführung einer kontinuierlichen Lehrtätigkeit kennzeichneten diese Zeit.<br />
Es waren Jahre, die von einer großen Arbeitsintensität und einer unverkennbaren Unruhe im<br />
Fachgebiet gekennzeichnet war. In den ersten Jahren stand die Lehrtätigkeit an erster Stelle.<br />
Die gesamte Ausbildung im Fachgebiet musste erst aufgebaut werden. Etwas später wurden<br />
die Grundlagen für eine kontinuierliche Forschungstätigkeit geschaffen.<br />
Seine berufliche Entwicklung ging in Greifswald bis zum Stellvertreter des Kommandeurs für<br />
Forschung.<br />
Die Zahl der Veröffentlichungen durch ihn selbst und unter seiner Leitung nahm im Institut<br />
eine stattliche Zahl an. Auch die Ausrichtung der Forschung, ein Gesundheitsinformations-<br />
system für die Armee zu erarbeiten, ist noch aus heutiger Sicht als sehr praxisrelevant einzu-<br />
stufen.<br />
Man muss Ewert bescheinigen, dass er abgesehen von Ring, der nur wenige Monate in<br />
Greifswald tätig wurde, die Grundlagen für eine wissenschaftlich fundierte und den aktuellen<br />
Erfordernissen angepasste, neu strukturierte militärische Sozialhygiene schuf. Diese Arbeit<br />
wurde dann von Hornei fortgesetzt, mit dem er von Anfang an bis 1990 eng zusammenarbei-<br />
tete.<br />
1<br />
Er war bei Antritt des Truppendienstes in der Volksmarine der damalige Chef des medizinischen<br />
Dienstes und hat Ewert dazu angeregt, auf der marinemedizinischen Konferenz 1961 seinen ersten<br />
Vortrag zu wagen.