kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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3.3 Hygiene als Lehrfach in Greifswald von 1945-1990
Durch die kampflose Übergabe der Stadt an die Beauftragten der sowjetischen Truppen, die
durch eine Delegation Greifswalder Parlamentäre am 30. 04.1945 vorgenommen wurde,
konnte die Universität bereits im Januar 1946 ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Der Direktor des Hygieneinstituts, Kurt Herzberg, gehörte dabei neben dem Internisten Ger-
hardt Katsch und dem Physiologen Wilhelm Steinhausen (1887-1954) zu den ersten Hoch-
schullehrern, die von der SMAD wieder zur Ausübung ihrer Tätigkeit bestätigt wurden (Wil-
helmus et al. 1982).
Die Entwicklung der Hygiene nach Beendigung des 2. Weltkrieges lässt insgesamt drei ver-
schiedene Entwicklungslinien erkennen:
1. Die Fortführung des mikrobiologisch / virologisch orientierten Hygieneinstituts.
2. Die Etablierung der Sozial-, Gewerbe-(später Arbeits-) und Kommunalhygiene.
3. Die Institutionalisierung militärhygienischer Fachgebiete.
Nachfolger von Herzberg wurde Georg Tartler (1899-1976), der später Dekan war und von
1965-66 als zweiter Hygieniker nach Loeffler auch zum Rektor der Universität gewählt wur-
de. Er stammte aus Siebenbürgen und nahm als Angehöriger der österreich-ungarischen Ar-
mee noch am 1. Weltkrieg teil. Nach dem Studium der Landwirtschaft studierte er in Gießen
und Halle Medizin. Der Approbation und Promotion 1934 folgte die Ausbildung als Hygieni-
ker am Hygiene-Institut in Halle. 1939 Habilitation, 1941 Ernennung zum Dozenten. Teil-
nahme am 2. Weltkrieg als beratender Hygieniker. Nach 1945 Aufbau einer Zentralstelle für
Hygiene in Schwerin. 1952 folgte dann die Berufung nach Greifswald. 1
Abbildung 6: Georg Tartler
(Quelle: Privatbesitz Günter Ewert)
Seit 1947 hielt Franz Amon (1896-1967), der in Schwerin als Landesgewerbearzt tätig war, in
Greifswald Vorlesungen. 1948 beantragte die Medizinische Fakultät die Ernennung zum Do-
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UAG PA 2474