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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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1. Die belletristische Verarbeitung seiner Erlebnisse in der Kriegsgefangenschaft. 1<br />

77<br />

2. Eine Vorliebe für medizinhistorische Themen.<br />

3. Die aus seiner Tätigkeit begründete Unterstützung der Militärmedizinalstatistik.<br />

3.7.1.3 Versuch einer Wertung<br />

Friedrich Ring wurde in Neunkirchen geboren. Nach einer typischen Schulausbildung mit<br />

Abschluss des Staatlichen Gymnasiums in Köln konnte wegen des Beginns des II. Weltkrie-<br />

ges mit dem Studium der Medizin erst 1936 begonnen werden. Bereits 1935 wurde von ihm<br />

aktiver Wehrdienst, teilweise im Sanitätswesen, geleistet. Das Studium erfolgte offensichtlich<br />

ebenfalls im Rahmen des Militärdienstes, denn seinem Lebenslauf nach war er noch während<br />

der Studienzeit von 1941-42 in einer Studentenkompanie in Jena. Tätigkeiten in verschiede-<br />

nen Lazaretten schlossen sich bis 1945 an.<br />

Nach der Kriegsgefangenschaft war Ring ab 1949 als Parteiarbeiter in der National Demokra-<br />

tischen Partei Deutschlands (NDPD) tätig. In dieser Zeit begann er sein Fernstudium an der<br />

Deutsche Verwaltungsakademie „Walter Ulbricht“ (DVA).<br />

Obwohl seine gesamte Verwandtschaft sich im anderen Teil Deutschlands befand und er<br />

nicht gewillt war, alle Kontakte abzubrechen, wie das damals üblicherweise gefordert wurde,<br />

wurde er im Oktober 1952 Offizier der KVP und später der Nationalen Volksarmee. Er hatte<br />

offensichtlich seitens der NDPD so intensive Fürsprecher, dass dies nicht als überhöhtes Si-<br />

cherheitsrisiko gewertet wurde. 2<br />

Trotz dieser „Westverwandtschaft“ konnte er im Militärdienst eine relativ geradlinige Karrie-<br />

re machen und das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen. Er wurde Leiter der Abteilung<br />

Heilwesen in der Medizinischen Verwaltung des Ministeriums des Inneren bzw. der NVA,<br />

Chef des Medizinischen Dienstes der Volksmarine, Chefredakteur der Zeitschrift für Militär-<br />

medizin und kam schließlich am 01.02.1964 an die Militärmedizinischen Sektion Greifswald.<br />

Hier wurde er Direktor des Instituts für Organisation des Gesundheitsschutzes und Organisa-<br />

tion und Taktik des Medizinischen Dienstes.<br />

1<br />

Seine Frau hat diese Bücher, die mehrere Auflagen erlebten, im Zusammenwirken mit dem<br />

Verlag und dem Parteifreund Professor Rühle nach seinem Tod herausgegeben.<br />

2<br />

In den Personalunterlagen fand sich ein Brief aus dem Zentralkomitee der SED vom<br />

30.09.1952, in dem es hieß: „Der Parteivorstand der NDPD hat sich mit dem Abzug aus seiner jetzigen<br />

Funktion einverstanden erklärt, und nach Angaben von Dr. Ring legt besonders Herr Vinzenz<br />

Müller Wert auf seinen neuen Einsatz.“<br />

Vinzenz Müller, in der Reichswehr und in der Wehrmacht Generalstabsoffizier, 1942 Generalmajor,<br />

gehörte nach Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zu den Mitbegründern der NDPD. 1952<br />

Generalinspekteur der Volkspolizei, 1956 wurde er als Generalleutnant Chef des Stabes der NVA.<br />

Quelle: Digitale Bibliothek Band 32: Enzyklopädie der DDR, Seite 14554

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