Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus

Ein Koloss auf tönernen Füßen
Allerdings bleibt noch eine Frage.
II. DIE NATUR BRAUCHT HERREN
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Ob es Gott gibt oder nicht, wissen wir
nicht. Aber wenn es ihn gibt, dann bleibt
ihm nichts anderes übrig, als sich den Naturgesetzen
zu unterwerfen.
Stephen W. Hawkins 3
Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und
auf Erden.
Jesus Christus 4
Es bleibt noch die Frage nach dem Fundament, auf dem diese herrliche und stolze materielle
Welt steht.
Das Fundament des Luxusdampfers Titanic mit seinen prächtigen Salons und Luxussuiten,
mit seinen goldenen Wasserhähnen, war die dunkle Tiefe des Ozeans, die ihn dann
auch verschlungen hat.
Die hunderttausend Kerzen, die den Christbaum im weihnachtlichen Rockefeller Center
in New York erleuchten, verlöschen augenblicklich, wenn jemand den Stecker aus der
Dose zieht.
„Die Natur ist alles und die Naturgesetze erklären alles!“ – Dieses Glaubensbekenntnis
ist heute die Grundbedingung für jeden Schulabschluss.
Aber auf welchem Fundament stehen die Natur und ihre Gesetze?
Können die Natur und ihre Gesetze ihr eigenes Fundament sein, oder brauchen sie ein
anderes?
Kann ihnen jemand den Stecker herausziehen?
Die naturwissenschaftliche Beweisbarkeit wird als Fundament von allem angesehen.
Der Refrain „ja ist das denn auch wissenschaftlich bewiesen?“ ist das Nadelöhr, durch
das auf Anordnung unserer Intelligenzbehörden – von der Grundschule bis zur Universität
und von der Lokalzeitung bis zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen – alles gefädelt
werden muss, um sein zu dürfen.
Aber ist denn alles, was ist, wissenschaftlich beweisbar?
Sind denn die Naturwissenschaften tatsächlich in allem die höchste Autorität?
Solche Fragen zu stellen, ist selbstverständlich ein Sakrileg, denn keine Religion – und
der Glaube an die Natur und die Naturwissenschaften ist eine Religion – kann dulden,
dass ihre höchste Gottheit in Frage gestellt wird, denn ihr gebührt nicht Skepsis, sondern
Glaube und Anbetung!