Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus

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Nur Narren glauben an jemanden oder etwas, den oder das sie nicht kennen. Denn ein solcher Glaube ist ohne jede Gewissheit. Er ist einem wissenschaftlichen Beweis unterlegen, nicht überlegen. Weil sie keine Ahnung haben von der Gewissheit des Glaubens, bleibt ihnen nur die Ungewissheit des Aberglaubens. Sie halten alles für möglich. Sie achten auf Tierkreiszeichen und schwarze Katzen. Trauen Sie niemals einem Glauben, dem die Gewissheit fehlt! Er ist falsch! Selbst wenn es einer ist, der sich als christlich ausgibt. Machen Sie die Probe aufs Exempel. Fangen Sie mit Ihrer gegenwärtigen Situation an, das ist der beste Einstieg. Sind Sie sicher, dass Sie in diesem Augenblick genau am richtigen Platz sind? Haben Sie genau den richtigen Lebenspartner? Den richtigen Beruf, die richtige Arbeitsstelle? Oder haben Sie das Gefühl, ständig etwas zu versäumen? Vielleicht Ihr ganzes Leben? Wachsen Ihnen die Folgen Ihrer falschen Entscheidungen über den Kopf? Dann sind Sie reif für eine Begegnung mit Ihrem Gott. Lassen Sie alle Theorien fallen, die Sie über ihn aus zweiter Hand übernommen haben. Zum Beispiel die, es gebe viele Religionen, und sie seien alle gleich. Vergessen Sie alles, was die Fälscher des christlichen Glaubens alles verbrochen haben: die Kreuzzüge und die Scheiterhaufen und die Renaissancepäpste. Wenn Sie ihn suchen, dann weiß er, sich von Ihnen finden zu lassen. Machen Sie die Augen auf und erkennen Sie das Original! 66
Die Rechtfertigung aus Unglauben Martin Luthers Lebenswerk war die Wiederentdeckung der Tatsache, dass es zur Rettung keinerlei eigener Anstrengungen – keiner frommen „Werke“ – bedarf: Rechtfertigung allein durch Glauben. So wie es im Neuen Testament steht 56 . Denn der wahre Gott ist nicht kausal. Wir sind aber noch fortschrittlicher: Wir haben die Rechtfertigung aus dem Unglauben erfunden: Wir brauchen nicht nur keine Werke zur Erlösung, sondern auch keinen Glauben. Der Gebildete hat Cicero und Kant gelesen, Wittgenstein und Proust, aber dass es das Wichtigste im Leben ist, mit Gott ins Reine zu kommen, darf er nicht wissen. Sonst ist er ungebildet. Das hat das Kartell der Intellektuellen unter sich so ausgemacht. Sie fürchten um ihr Monopol. Wo bliebe ein Verlag wie Suhrkamp, wenn er der wahren Hoffnung auf Jesus Christus den gleichen Rang zubilligen würde wie etwa dem hoffnungslosen „Prinzip Hoffnung“ seines atheistischen Autors Ernst Bloch? Wer in dieser Welt etwas gelten will, muss sich mit den Feinden Gottes gut stellen. Trotzdem können auch die gehobenen Sprüche über Gott und die geistreiche Verachtung alles Göttlichen das Gewissen auf Dauer nicht beruhigen. Es muss auf andere Weise zum Schweigen gebracht werden: durch seine Abschaffung. Wenn den Piloten das ständige Blinken des Radars stört, das auf seinen falschen Kurs hinweist, hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er korrigiert den Kurs, weil er den Fehler erkennt, oder er schaltet das Radar ab, weil es ihn stört. Im letzteren Fall passiert dann nur noch das, was sowieso passiert. Wenn den kausalen Menschen das Gewissen warnt, dann stört es ihn nur. Er hält es für blinden Alarm und schaltet es ab. Es kommt dann alles nur noch so, wie es kommen muss. Wir leugnen den Geist ja nicht deshalb, weil wir ihn naturwissenschaftlich nicht nachweisen können. Wen interessieren schon die Naturwissenschaften. Sondern weil er uns stört. Wir wollen uns gehen lassen, unserer Natur dienen, statt sie zu beherrschen. Wir bestreiten, dass das, was so aussieht wie Schuld, Schuld ist. Wir glauben nur an Ursachen. Wir haben ja nur das getan, wozu uns die Umstände zwingen. Wir können nichts dafür. Jeder andere hätte an unserer Stelle ebenso gehandelt. Ohne Geist ist der Mensch unschuldig. Ein Objekt kann nicht schuldig werden. Wird etwa ein Revolver schuldig, wenn von ihm ein Schuss abgefeuert wird? Wird etwa eine Hand schuldig, die eine Pistole abfeuert? Wir wollen sagen können: Wir sind nicht die Täter, wir sind die Opfer. – So wie es die Nazis auch gesagt haben, und die Kommunisten. Gott ist der Täter! Wenn es einen gütigen Gott gäbe, dann wäre die Welt nicht so böse! 67
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Das Glück in der Sünde Die ebenso
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„Lieber Gott, darf ich...?“ Nat
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Die Befreiung vom Geist Ohne Geist
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Das Ende der Kulturen Der Wegfall d
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Ein Koloss auf tönernen Füßen Al
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mich also nach den Regeln der Natur
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Denn sie eignen sich nicht als Waff
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