Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus
Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus
Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus
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Die überwältigende Freude und Dankbarkeit darüber war einmal das Fundament unserer<br />
Kultur.<br />
Zur Erinnerung:<br />
Gott wollte, dass wir so werden, wie er – seid heilig, denn ich bin heilig! 37 . Denn aus<br />
keinem an<strong>der</strong>en Grund hat er uns erschaffen. Wir hatten uns aber alle durch unsere<br />
Schuld in eine Lage gebracht, in <strong>der</strong> wir das Gegenteil von heilig waren, ohne die geringste<br />
Chance, das jemals aus eigener Kraft än<strong>der</strong>n zu können. Kein Mensch konnte je<br />
die Gebote Gottes erfüllen, obwohl sie eigentlich ganz leicht erfüllbar erscheinen. Die<br />
Logik <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>gesetze steht dagegen. Heilig machen konnte uns daher nur Gott selbst<br />
und nur dadurch, dass er all unser Unheiliges von unserem Konto auf sein eigenes umgebucht<br />
hat – auf sich – und es dann mit sich selber sterben ließ.<br />
Gott hat sich mit den Menschen identifiziert. Er hat auf seine göttlichen Privilegien<br />
verzichtet und ist in <strong>der</strong> Person Jesus selber Mensch geworden. Als Mensch hat er, an<strong>der</strong>s<br />
als wir, nach <strong>der</strong> Gebrauchsanleitung dessen gelebt, <strong>der</strong> den Menschen konstruiert<br />
hat – <strong>der</strong> Konstrukteur war er ja selber. Daher hat er nichts falsch gemacht, ist also nie<br />
schuldig geworden. Wir Menschen – vom Bösen gefangen – haben ihm gerade das als<br />
Schuld vorgeworfen und ihn dafür umgebracht. Vor 2.000 Jahren, und seither jeden<br />
Tag.<br />
Er hat sich nicht nur nicht gewehrt, son<strong>der</strong>n er hat uns unseren Gottesmord bereits während<br />
seiner Ausführung vergeben: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie<br />
tun 38 .<br />
Weil sich die Menschen Gott nicht unterwerfen wollten, hat Gott sich in Jesus an ihrer<br />
Stelle sich selbst unterworfen. Und so die Menschen mit sich versöhnt. 39<br />
Der Mord war für ihn natürlich keine Überraschung. Im Gegenteil, er ist das Herzstück<br />
eines Planes, den er schon vor Erschaffung <strong>der</strong> Welt gefasst hatte. 40 Wenn Gott sich<br />
nicht selber zum Sündenbock gemacht hätte, wäre niemand gerettet worden. Wir alle<br />
wären von unserer eigenen bösen <strong>Natur</strong> zermalmt worden.<br />
Die <strong>Herrschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong> über den Geist konnte nur durch einen Sieg des Geistes über<br />
die <strong>Natur</strong> gebrochen werden. Die <strong>Herrschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong> führt nämlich, den <strong>Natur</strong>gesetzen<br />
zufolge, zwangsläufig in den Tod. – Der Sünde Sold ist <strong>der</strong> Tod 41 .<br />
Dass Gott stirbt, ist die ungeheuerlichste Tatsache aller Zeiten.<br />
Ein Gott, <strong>der</strong> sich von Sterblichen umbringen lässt, um sie von den Folgen ihrer eigenen<br />
bösen Taten zu retten – das hat das Universum nicht nur noch nie gesehen, diesen Gedanken<br />
hatte außer Gott im ganzen Universum noch nicht einmal jemand gedacht.<br />
Selbst Satan, <strong>der</strong> Gott hätte kennen müssen, hatte das nicht für möglich gehalten. Er<br />
hatte sich wohl vorgestellt, dass Jesus spätestens dann, als man ihm die Dornenkrone<br />
aufsetzte, allerspätestens aber am Kreuz, mit göttlicher Vollmacht dem bösen Spiel ein<br />
Ende setzen würde. Dass Jesus sagen würde: „Jetzt ist es aber genug, ich liebe euch<br />
zwar, aber so sehr nun auch wie<strong>der</strong> nicht. Immerhin bin ich <strong>der</strong> allmächtige Gott, und<br />
wer seid denn ihr?“<br />
Es war aber kein Spiel. Es hat nie etwas Ernsteres gegeben.<br />
Gottes Liebe ist tatsächlich grenzenlos.<br />
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