Das Ideal des geistlosen Menschen ist jedoch logischerweise <strong>der</strong> androgyne Mensch: Die Frau, die sich mit kurzem Haar den Männern angleicht, und, eher noch vereinzelt, <strong>der</strong> schüchterne junge Mann, <strong>der</strong> mit langem Haar signalisiert, dass er nicht länger gewillt ist, die Rolle des starken Mannes zu spielen. Um die Einbildung Mann und Frau loszuwerden, bezahlen wir eigens zu diesem Zweck gegründete „Frauenministerien“. Trotzdem ist es noch nicht gelungen, Frauen für Männerthemen zu interessieren und Männer für Frauenthemen. Die Interessen <strong>der</strong> Frau lernt man am besten auf dem freien Markt <strong>der</strong> Frauenzeitschriften kennen. Fraueninteressen konvergieren. Die immer wie<strong>der</strong>kehrenden Themen sind: Partnerschaft, Kin<strong>der</strong>, Familie, Mode, Kosmetik, Gesundheit, Klatsch, Handarbeiten. Männerzeitschriften nach Art <strong>der</strong> Frauenzeitschriften gibt es nicht: Die Interessen <strong>der</strong> Männer sind so vielseitig und so divergierend, dass sie nie und nimmer in „Männerzeitschriften“ unter einen Hut gebracht werden könnten. (Die sogenannten Männermagazine behandeln nur eines von vielen Männerthemen: Frauen.) Obwohl wir schon eine stattliche Zahl weiblicher Ingenieure haben, sind die Vorstellungen <strong>der</strong> meisten Frauen von Technik – auch die von Akademikerinnen – oft grotesk. Sie können zwar lernen, wie eine Maschine funktioniert, sie sind ja nicht dümmer als die Männer, aber sie interessieren sich nun einmal nicht dafür – nur für die kleinen und großen Jungen, die damit spielen. Ohne männliche Eigenschaften gäbe es keine Technik, ohne weibliche keine Familie. Man fragt sich, ob unsere FrauenpolitikerInnen noch nie auf einer Party waren: Dort bilden sich schon nach fünf Minuten, unabhängig von Alter und Bildungsniveau, reine Männer- und Frauengruppen. Die Männer reden über Politik, Sport und Beruf, die Frauen über Kin<strong>der</strong> und Haushalt – auch die berufstätigen. Und es sind nicht die Männer, die sich als erste zu ihresgleichen zurückziehen, son<strong>der</strong>n die Frauen. Männer interessieren sich ja normalerweise mehr für Frauen als für Männer. Wenn Frauen nicht gerade auf <strong>der</strong> Jagd nach einem neuen Partner sind o<strong>der</strong> einen eifersüchtig machen wollen, ziehen sie die Gesellschaft an<strong>der</strong>er Frauen jedem Mann vor. Eben unterhält man sich noch scheinbar angeregt mit einer Dame über die Erforschung des Mars und wendet sich nur für eine Sekunde ab, um nach einem <strong>der</strong> herumgereichten Gläser zu greifen, schon ist sie verschwunden. Nicht etwa, um mit einem attraktiveren Mann ein geistreicheres Gespräch zu führen – sie ist vielmehr unter ihresgleichen in eine Diskussion über Schlankheitskuren eingestiegen, als hätte sie sich nie für etwas an<strong>der</strong>es interessiert. Wer den naheliegenden Schluss zieht, dass sich eben die Frauen wegen angeborener – weiblicher – Eigenschaften für eine Karriere in Männerberufen nicht so sehr interessieren und sich daher auch nicht son<strong>der</strong>lich dafür eignen, gilt als Faschist. Denn eine weibliche Seele und weibliche Interessen gelten offiziell als Makel, sie müssen die Folge einer bösen Manipulation durch den Mann, sein: Die Männer zwingen angeblich ihre Frauen, die gemeinsamen Töchter schon im Babyalter zur Abhängigkeit vom Mann zu erziehen. 88
Aber wenn es keine Geschlechtsidität gibt, wie die Feministen behaupten, dann können ja die „Geschlechtsrollen“, wie alles an<strong>der</strong>e, nur ein Produkt des freien Spiels <strong>der</strong> Kräfte sein, also <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>. Dann müssen sie den <strong>Natur</strong>gesetzen unterliegen und auch Ursachen haben. Merkwürdigerweise verbietet die <strong>Natur</strong> den Männern, die Rolle von Müttern zu spielen, denn sie können erstaunlicherweise keine Kin<strong>der</strong> gebären. Man könnte also leicht auf die Idee kommen, dass die <strong>Natur</strong> nur den Frauen die Möglichkeit gegeben hat, Frauen zu spielen und den Männern nur die, Männer zu spielen. Das auszusprechen ist tabu. 89
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Das Glück in der Sünde Die ebenso
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„Lieber Gott, darf ich...?“ Nat
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Die Befreiung vom Geist Ohne Geist
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Ein Koloss auf tönernen Füßen Al
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mich also nach den Regeln der Natur
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Inzwischen müssen wir uns mit der
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Weil sie alle selbst Darwinisten si
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Endnoten 1 B.F. Skinner: Jenseits v
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65 Ernest Borneman: Lexikon der Lie