Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus

Die Feminismusbranche hat aus den Frauen eine Art Behinderte gemacht, zu deren
Schutz immer mehr getan werden muss: Internetkurse für Frauen und Managerseminare
für Frauen, Pannenkurse für Frauen, Frauenkneipen, Frauenbuchhandlungen und Frauenhäuser.
In Bremen gibt es sogar eine Sommeruniversität für Frauen.
Ein boomender Wirtschaftszweig, der seine Frau auch in Zeiten der Arbeitslosigkeit
ernährt.
Die SPD hat bei der Kandidatenliste zur Bundestagswahl 1998 erneut eine Frauenquote
festgelegt. Obwohl nur 28,5% ihrer Mitglieder Frauen sind, wurden für sie mindestens
40% der Plätze im Parlament reserviert. 61
Das heißt, mehr als ein Drittel der weiblichen SPD-Abgeordneten im Bundestag sind
weniger geeignet für ihre Aufgabe als ihre männlichen Genossen, sind sie doch nur deshalb
im Bundestag, weil sie Frauen sind.
Der „Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Bayern“ ist das noch nicht
genug. Sie fordert die Abschaffung des Gleichheitsgebots in der Verfassung und 50%
der Bundestagssitze für die Frauen.
Die CDU hat auf ihrem 8. Parteitag im Oktober 1997 eine Frauenquote von 33% festgelegt
(24,9 Prozent ihrer Mitglieder sind Frauen – Stand Juli 1997) 62
Wer die Leistung dieser Quotenfrauen beurteilt, kommt zwangsläufig zu dem – man
muss wohl sagen, gewollt falschen – Schluss, dass die Frau im Vergleich zum Mann
minderwertig ist.
In den letzten noch frei gewählten Bundestag zogen im Jahr 1990 526 Männer ein und
nur 136 Frauen. Die meisten Wählerinnen schienen also bei einer freien Wahl immer
noch darauf zu vertrauen, dass sie in der Politik durch Männer besser vertreten werden
als durch Frauen.
Die Herrschaft der Natur hat die Frau zweitklassig gemacht.
Man kennt das ja schon von anderen Heilslehren: Wenn die Theorie nicht zur Realität
paßt, dann muss eben die Realität geändert werden.
Es herrscht Krieg zwischen den Geschlechtern, der von den Frauen verloren wird, und
niemand anderer als die Feministen haben ihn herbeigeführt.
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