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Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus

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Bürger zweier Welten<br />

Das Objekt ist zeitlich – das Subjekt ist ewig<br />

Alles ist vergänglich.<br />

33<br />

Der Mensch steht allein im Universum und<br />

ist ein Produkt eines langen, unbewussten,<br />

nichtpersönlichen materiellen Prozesses.<br />

George G. Simpson 12<br />

Da machte Gott <strong>der</strong> Herr den Menschen<br />

aus Erde vom Acker und blies ihm den<br />

Odem des Lebens in seine Nase. Und so<br />

ward <strong>der</strong> Mensch eine lebendige Seele.<br />

Die Bibel 13<br />

Nur eines nicht – das, was dieses erkennt. Nur was nicht selber im Strom treibt, kann<br />

sein Fließen erkennen.<br />

Was den Strom <strong>der</strong> Zeit an sich vorbeiziehen sieht, muss die Perspektive <strong>der</strong> Ewigkeit<br />

haben.<br />

So imposant die materielle, zeitliche Welt auch erscheinen mag mit ihren Milchstraßen<br />

und Schwarzen Löchern – maßgeblich für das, was ist, ist allein das nicht <strong>der</strong> Zeit unterworfene<br />

Subjekt.<br />

Wir wissen eine ganze Menge über Objekte und ihre Berechenbarkeit.<br />

Nur ausgerechnet das, was sie wahrnimmt, denkt und definiert – das Subjekt –, entzieht<br />

sich allen naturwissenschaftlichen Methoden.<br />

Wie ärgerlich.<br />

Die große, stolze, exakte Welt <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>wissenschaften ist auf das armselige, unwissenschaftliche<br />

Bewusstsein <strong>der</strong> Person angewiesen, um überhaupt zur Kenntnis genommen<br />

zu werden – um überhaupt erst sein zu können.<br />

Sonne Mond und Sterne beugen sich gleichsam vor einer Ameise, das ganze All beugt<br />

sich dem Subjekt, – ein verachtetes, weil unwissenschaftliches bisschen Ewigkeit ist<br />

Herrin über alle Zeiten, das heißt, über alles.<br />

Wenn ein Subjekt gnädigst ein Objekt wahrnimmt, ist das immer ein zeitlicher Akt, das<br />

Bewusstsein schiebt das Objekt gleichsam durch sich hindurch. Der Bewusstseinsinhalt<br />

verän<strong>der</strong>t sich, das Bewusstsein bleibt sich gleich und kann so die Verän<strong>der</strong>ung wahrnehmen.<br />

Das Bewusstsein vermag das, was in ihm bewusst wird – das, was jetzt ist –<br />

nicht festzuhalten. Es entschlüpft ihm gleich wie<strong>der</strong>. Wer sich länger auf etwas konzentrieren<br />

will, muss es – wie eine Robbe einen zugeworfenen Ball balanciert – unaufhörlich<br />

immer wie<strong>der</strong> neu ins Zentrum des Bewusstseins bringen.

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