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Herrschaft der Natur - Wagn, Klaus

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Das Ideal des geistlosen Menschen ist jedoch logischerweise <strong>der</strong> androgyne Mensch:<br />

Die Frau, die sich mit kurzem Haar den Männern angleicht, und, eher noch vereinzelt,<br />

<strong>der</strong> schüchterne junge Mann, <strong>der</strong> mit langem Haar signalisiert, dass er nicht länger gewillt<br />

ist, die Rolle des starken Mannes zu spielen.<br />

Um die Einbildung Mann und Frau loszuwerden, bezahlen wir eigens zu diesem Zweck<br />

gegründete „Frauenministerien“.<br />

Trotzdem ist es noch nicht gelungen, Frauen für Männerthemen zu interessieren und<br />

Männer für Frauenthemen.<br />

Die Interessen <strong>der</strong> Frau lernt man am besten auf dem freien Markt <strong>der</strong> Frauenzeitschriften<br />

kennen. Fraueninteressen konvergieren. Die immer wie<strong>der</strong>kehrenden Themen sind:<br />

Partnerschaft, Kin<strong>der</strong>, Familie, Mode, Kosmetik, Gesundheit, Klatsch, Handarbeiten.<br />

Männerzeitschriften nach Art <strong>der</strong> Frauenzeitschriften gibt es nicht: Die Interessen <strong>der</strong><br />

Männer sind so vielseitig und so divergierend, dass sie nie und nimmer in „Männerzeitschriften“<br />

unter einen Hut gebracht werden könnten. (Die sogenannten Männermagazine<br />

behandeln nur eines von vielen Männerthemen: Frauen.)<br />

Obwohl wir schon eine stattliche Zahl weiblicher Ingenieure haben, sind die Vorstellungen<br />

<strong>der</strong> meisten Frauen von Technik – auch die von Akademikerinnen – oft grotesk.<br />

Sie können zwar lernen, wie eine Maschine funktioniert, sie sind ja nicht dümmer als<br />

die Männer, aber sie interessieren sich nun einmal nicht dafür – nur für die kleinen und<br />

großen Jungen, die damit spielen.<br />

Ohne männliche Eigenschaften gäbe es keine Technik, ohne weibliche keine Familie.<br />

Man fragt sich, ob unsere FrauenpolitikerInnen noch nie auf einer Party waren: Dort<br />

bilden sich schon nach fünf Minuten, unabhängig von Alter und Bildungsniveau, reine<br />

Männer- und Frauengruppen. Die Männer reden über Politik, Sport und Beruf, die Frauen<br />

über Kin<strong>der</strong> und Haushalt – auch die berufstätigen. Und es sind nicht die Männer,<br />

die sich als erste zu ihresgleichen zurückziehen, son<strong>der</strong>n die Frauen. Männer interessieren<br />

sich ja normalerweise mehr für Frauen als für Männer.<br />

Wenn Frauen nicht gerade auf <strong>der</strong> Jagd nach einem neuen Partner sind o<strong>der</strong> einen eifersüchtig<br />

machen wollen, ziehen sie die Gesellschaft an<strong>der</strong>er Frauen jedem Mann vor.<br />

Eben unterhält man sich noch scheinbar angeregt mit einer Dame über die Erforschung<br />

des Mars und wendet sich nur für eine Sekunde ab, um nach einem <strong>der</strong> herumgereichten<br />

Gläser zu greifen, schon ist sie verschwunden. Nicht etwa, um mit einem attraktiveren<br />

Mann ein geistreicheres Gespräch zu führen – sie ist vielmehr unter ihresgleichen in<br />

eine Diskussion über Schlankheitskuren eingestiegen, als hätte sie sich nie für etwas<br />

an<strong>der</strong>es interessiert.<br />

Wer den naheliegenden Schluss zieht, dass sich eben die Frauen wegen angeborener –<br />

weiblicher – Eigenschaften für eine Karriere in Männerberufen nicht so sehr interessieren<br />

und sich daher auch nicht son<strong>der</strong>lich dafür eignen, gilt als Faschist. Denn eine weibliche<br />

Seele und weibliche Interessen gelten offiziell als Makel, sie müssen die Folge<br />

einer bösen Manipulation durch den Mann, sein: Die Männer zwingen angeblich ihre<br />

Frauen, die gemeinsamen Töchter schon im Babyalter zur Abhängigkeit vom Mann zu<br />

erziehen.<br />

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