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Berufseinstieg, Joberfahrungen und Beschäftigungschancen von UNI-AbsolventInnen Seite 140
besteht190 und einem kostenpflichtigen Ausbildungscurriculum. Ein Bereich, über
den PsychologInnen verstärkt in den Arbeitsmarkt einsteigen und der ein
nützliches Netzwerk bietet, ist der Trainingsbereich.
Daß PsychologInnen in berufsfremden Tätigkeitsbereichen den Berufseinstieg
vollziehen, stellt nach Ansicht der befragten ExpertInnen nicht unbedingt eine
Ausnahme dar. Einerseits gibt es kaum Stellen, die ausschließlich mit
psychologischen Kernkompetenzen arbeiten. Andererseits werden aufgrund des
Arbeitsplatzmangels im psychologischen Bereich berufsfremde Jobs
angenommen, die in weiterer Folge auch beibehalten werden, „da das Studium
dann schon länger zurückliegt und man sich selbst den eigentlich erlernten Beruf
nicht mehr zutraut“ 191 .
Zwar sind schätzungsweise ca. 50% der Beschäftigungsverhältnisse beim
Berufseinstieg Anstellungsverhältnisse, die derzeit bei ca. einem Viertel liegende
atypische, und damit sehr häufig prekäre Beschäftigung nimmt aber tendenziell
zu. Für ein weiteres Viertel ist auch der Schritt in die Selbständigkeit eine
Berufseinstiegsoption, wobei dies hauptsächlich im Bereich der Psychotherapie
der Fall ist, in dem eine postgraduale Ausbildung die Voraussetzung für die
Berufsausübung ist. Im klinischen Bereich erhält man einen Kassenplatz für
Diagnostik, ebenfalls eine Möglichkeit der selbständigen Berufstätigkeit, erst
nach zwei Jahren Berufserfahrung.
Die Beschäftigungsverhältnisse variieren über weite Teile je nach Branche.
Anstellungsverhältnisse kommen stärker in der Personalentwicklung,
durchgeführt in eigenen Abteilungen in großen Unternehmen sowie im klinischen
Bereich (Krankenanstalten), vor. Dabei erfolgt eine Anstellung oft auch auf
Teilzeitbasis. In berufsfernen Tätigkeitsbereichen, wie z.B. im Behinderten- (als
BetreuerIn oder in der Arbeitsassistenz) oder Sozialbereich (Sozialarbeit), erhalten
PsychologInnen ebenfalls in der Regel eine (Teilzeit-) Anstellung. Im Falle einer
Fixanstellung ist es in der Privatwirtschaft gebräuchlich, daß die Anstellung
zunächst auf ein Jahr befristet erfolgt, wobei die Verträge später in ein
unbefristetes Verhältnis übergehen. In der Personal- und Unternehmensberatung
(Fachbereich Organisationspsychologie) arbeiten PsychologInnen anfangs
zumeist als freie MitarbeiterInnen und erhalten nach einiger Zeit die Möglichkeit
auf eine Anstellung. Im Trainingsbereich hingegen erfolgt der Berufseinstieg
190 Erst seit kurzem sind die arbeitgebenden und ausbildenden Organisationen hier verpflichtet,
die auszubildenden Psychologie-AbsolventInnen bei der Sozialversicherung
anzumelden.
191 Natalie Pils, Hill International.
SORA Institute for Social Research and Analysis
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