Berufseinstieg, Joberfahrungen und ... - bei abif
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<strong>Berufseinstieg</strong>, <strong>Joberfahrungen</strong> <strong>und</strong> Beschäftigungschancen von UNI-AbsolventInnen Seite 20<br />
notwendig werden. Schon jetzt ist es so, daß sich AkademikerInnen häufiger<br />
während ihres Berufslebens weiterbilden als andere Berufstätige. Zudem wird die<br />
Wahrscheinlichkeit von Ar<strong>bei</strong>tsplatzwechseln <strong>und</strong> anderen beruflichen<br />
Veränderungen (z.B. Ar<strong>bei</strong>tszeitflexibilisierung, wechselnde<br />
Qualifikationsanforderungen, Mobilität) wie bereits erwähnt zunehmen.<br />
1.1.5 Atypische Beschäftigung <strong>und</strong> Prekarität<br />
Der Einstieg in den Beruf ist für viele AbsolventInnen durch sogenannte<br />
„atypische Beschäftigungsverhältnisse” geprägt. Da<strong>bei</strong> handelt es sich zumeist<br />
um zeitlich begrenzte Projektar<strong>bei</strong>ten auf Werkvertragsbasis (als sogenannte<br />
„Neue Selbständige”), um zeitlich befristete Stellen bzw. Teilzeitstellen 23<br />
oder um<br />
geringfügige Beschäftigung. Für viele AbsolventInnen kann dies auch eine<br />
Fortsetzung von (teilweise) ausbildungsfremden bzw. im Vergleich zur<br />
absolvierten Ausbildung niedrig qualifizierten Tätigkeiten (z.B. ausschließlich<br />
Sekretariatsar<strong>bei</strong>ten) bedeuten, die bereits während des Studiums als Nebenjob<br />
ausgeübt wurden. In manchen Bereichen erfolgt der Zugang in den eigentlichen<br />
ausbildungsadäquaten Beruf über die vorübergehende Ausübung von<br />
Tätigkeiten, die keine Universitätsausbildung voraussetzen. Es ist derzeit noch<br />
nicht eindeutig feststellbar, ob atypische Beschäftigungsverhältnisse lediglich zum<br />
Zeitpunkt des <strong>Berufseinstieg</strong>es charakteristisch für AkademikerInnen bleiben,<br />
oder ob diese sich auf längere Phasen der Karriereentwicklung ausweiten. 24<br />
Die Qualität eines atypischen Beschäftigungsverhältnisses <strong>und</strong> die Zufriedenheit<br />
mit diesem hängen u.a. vom Verhandlungsgeschick der Beschäftigten ab. Den<br />
Vorteilen wie z.B. der flexiblen Zeiteinteilung stehen aus Sicht der Betroffenen<br />
jedoch auch Nachteile wie Unsicherheit, geringes Einkommen, geringere soziale<br />
Absicherung sowie geringere Weiterbildungs- <strong>und</strong> Karrieremöglichkeiten<br />
gegenüber. 25<br />
Besonders prekär ist die Situation für die Betroffenen, wenn „echte”<br />
Dienstverträge <strong>und</strong> damit sozialversicherungs- <strong>und</strong> ar<strong>bei</strong>tsrechtliche Standards<br />
sowie kollektivvertragliche Bestimmungen umgangen werden, obwohl das<br />
23<br />
Einer Einschätzung von Beschäftigung <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit bis ins Jahr 2009 zufolge kann<br />
davon ausgegangen werden, daß ein erheblicher Teil der neu geschaffenen<br />
Ar<strong>bei</strong>tsplätze Teilzeitstellen ausmachen wird. (Vgl. Michael Wagner-Pinter 2005.)<br />
24<br />
Vgl. Volker Eickhoff / Günter Nowak 2001, Seite 54.<br />
25<br />
Vgl. Elisabeth Holzinger 2001, Seite 60f.<br />
SORA Institute for Social Research and Analysis<br />
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