Berufseinstieg, Joberfahrungen und ... - bei abif
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<strong>Berufseinstieg</strong>, <strong>Joberfahrungen</strong> <strong>und</strong> Beschäftigungschancen von UNI-AbsolventInnen Seite 80<br />
Stellen hauptsächlich intern ausschreiben (z.B. Uniqua). Zum anderen sind die oft<br />
sehr hohen Anforderungen seitens der Unternehmen eine Folge des<br />
Überangebotes an AbsolventInnen. Nicht selten wird „die Quadratur des Kreises<br />
gefordert: Die AbsolventInnen sollen viel Erfahrung haben <strong>und</strong> noch sehr jung<br />
sein.“ 161 Aufgr<strong>und</strong> der starken Konkurrenz unter den BewerberInnen selektieren<br />
die Unternehmen auch stärker. Zusatzqualifikationen, absolvierte<br />
Auslandssemester <strong>und</strong> Praktika werden daher in zunehmendem Maße<br />
wesentliche Bedingungen für einen <strong>Berufseinstieg</strong>.<br />
Ein weiteres Hindernis <strong>bei</strong>m <strong>Berufseinstieg</strong> stellen die, von den Präferenzen der<br />
AbsolventInnen abweichenden, inhaltlichen Vorstellungen der Bewerber dar – für<br />
knapp ein Viertel (24%) ist dies der Fall. Für jeweils 13% der Befragten sind<br />
mangelnde spezielle Kenntnisse <strong>und</strong> unerfüllte Gehaltsvorstellungen ein<br />
Hindernis für den Einstieg ins Berufsleben.<br />
Der hier angesprochene Bereich der Erwartungen an den Beruf stellt auch nach<br />
Ansicht der befragten ExpertInnen ein Problemfeld hinsichtlich des<br />
<strong>Berufseinstieg</strong>s dar. Das Bild, das sich die AbsolventInnen von ihrer späteren<br />
beruflichen Tätigkeit machen, entspricht häufig nicht der Realität. V.a. <strong>bei</strong> den<br />
AbsolventInnen, die kaum oder keine Praxiserfahrungen gesammelt haben,<br />
werden die unpassenden beruflichen Vorstellungen u.a. auf einen Praxismangel<br />
zurückgeführt. Dieser stellt häufig auch hinsichtlich der Kosten, die durch eine<br />
Einschulungsphase entstehen, ein Einstiegsproblem dar.<br />
Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen der<br />
AbsolventInnen <strong>und</strong> der beruflichen Realität wird in der Orientierungslosigkeit<br />
vieler AbsolventInnen gesehen. Ein Teil der AbsolventInnen ist nach dem<br />
Abschluß noch unentschlossen <strong>und</strong> weiß nicht genau, in welcher beruflichen<br />
Richtung es weitergehen soll. In der Folge stimmt der im Studium vertiefte<br />
Bereich dann nicht mit den beruflichen Vorstellungen überein (z.B. vom<br />
Controlling ins Marketing). Ein Mangel an Orientierung kann auch zu falschen<br />
konkreten Erwartungen führen, da dadurch nur wenig Wissen über einen<br />
gewählten Tätigkeitsbereich besteht. So nehmen sich AbsolventInnen durchaus<br />
„etwas Konkretes vor, aber die Praxis sieht oft ganz anders aus.“ 162 Die<br />
AbsolventInnen haben dann nicht nur überzogene Karriereerwartungen („relativ<br />
viel Geld in relativ kurzer Zeit“ 163), sondern sind auch enttäuscht, wenn der<br />
161<br />
Christoph Badelt, Rektor der WU Wien.<br />
162<br />
René Tritscher, Fachverband Unternehmensberatung <strong>und</strong> Informationstechnologie (UBIT)<br />
der WKO.<br />
163<br />
Wilfried Lechner, Wirtschaftsforum für Führungskräfte.<br />
SORA Institute for Social Research and Analysis<br />
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