Berufseinstieg, Joberfahrungen und ... - bei abif
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<strong>Berufseinstieg</strong>, <strong>Joberfahrungen</strong> <strong>und</strong> Beschäftigungschancen von UNI-AbsolventInnen Seite 36<br />
1.3.5.1 Praxiserfahrung während des Studiums<br />
Die Rolle der beruflichen Praxiserfahrung81 nimmt einen immer größeren<br />
Stellenwert ein, auch in der Bewertung von den AbsolventInnen selbst. Mehr als<br />
56% schätzen ihre beruflichen Vorerfahrungen für die Tätigkeit im derzeitigen<br />
Beruf als unbedingt notwendig ein. 82 Eine Unternehmensbefragung ergab, daß<br />
die Einar<strong>bei</strong>tungsphase in r<strong>und</strong> zwei Drittel der Betriebe für neu eingestellte<br />
AkademikerInnen zwischen zwei <strong>und</strong> sechs Monaten dauern kann. Jedes vierte<br />
Unternehmen schult seine neu eingestellten akademischen Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />
zwischen einem halben Jahr <strong>und</strong> länger als ein Jahr ein. Die vorberufliche<br />
Erfahrung der AkademikerInnen hilft die Einschulungsdauer zu verkürzen. 83<br />
Es findet sich selten noch ein/e Absolvent/in, der/die keinerlei praktische<br />
Berufserfahrung in Form eines Praktikums oder eines Teilzeitjobs gemacht hat. 84<br />
Damit scheint auch ein oft in die Diskussion gebrachter Vorteil der<br />
Fachhochschulen aufgr<strong>und</strong> ihrer Pflichtpraktika gegenüber den<br />
UniversitätsabsolventInnen nicht mehr stichhaltig zu sein.<br />
Die Bedeutung von Praxiserfahrung wird auch in den Einschätzungen vieler<br />
HochschulabsolventInnen deutlich, wenn sie den Universitätsabschluß explizit als<br />
nicht erforderlich für ihre Tätigkeiten halten (28%). Mehr als ein Viertel sieht den<br />
Abschluß aus formalen Gründen als notwendig an, aber nicht aus inhaltlichen.<br />
Das Studium wird nur von 50% der Befragten als Berufsvoraussetzung gesehen. 85<br />
Ohne den Verweis auf einschlägige Praktika oder Teilzeitjobs hat man es als<br />
AbsolventIn schwer <strong>bei</strong>m <strong>Berufseinstieg</strong>. Gemäß einer AMS-Studie fanden 8,3%<br />
der AbsolventInnen ihre derzeitige Stelle aufgr<strong>und</strong> eines Praktikums. 86<br />
Die Kehrseite dieser Forderung nach Praxiserfahrung zeigt sich auch im<br />
internationalen Trend der zunehmenden Anzahl an Praktikastellen, die sich <strong>bei</strong><br />
genauerer Betrachtung als verdeckte Vollzeitstellen darstellen <strong>und</strong> ausgebildete<br />
81<br />
Pöllauer 1998, Seite 41.<br />
82<br />
Volker Eickhoff / Günter Nowak 2001, Seite 64.<br />
83<br />
Volker Eickhoff / Günter Nowak 2001, Seite 73.<br />
84<br />
Vgl. Ursula Axmann 2004.<br />
85<br />
Die nicht unmittelbare Notwendigkeit eines akademischen Abschlusses wird auch von der<br />
Seite der Unternehmen geteilt: R<strong>und</strong> 80 % der befragten Unternehmen gab in<br />
diesem Zusammenhang an, daß AkademikerInnen durch andere<br />
Mitar<strong>bei</strong>terInnen ohne universitäre Ausbildung ersetzbar seien. (Volker Eickhoff /<br />
Günter Nowak 2001, Seite 73.) Dort, wo breites Allgemeinwissen oder<br />
Zusatzqualifikationen gefragt sind, werden AkademikerInnen von den<br />
Unternehmen nur vereinzelt als ersetzbar wahrgenommen (Ruth Finder 1997,<br />
Seite 29)<br />
86<br />
Volker Eickhoff / Günter Nowak 2001, Seite 62.<br />
SORA Institute for Social Research and Analysis<br />
<strong>abif</strong> - analyse beratung <strong>und</strong> interdisziplinäre forschung