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Geniebegriffe - Hans-Joachim Lenger

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leben wie ein Kind, der Unabhängigkeit eines kultivierten Menschen,<br />

und<br />

/267/<br />

der Akkommodation eines gewöhnlichen Menschen, löst sich auf in<br />

Befolgung der Regel:<br />

Setze dich mit freier Wahl in harmonische Entgegensetzung mit einer<br />

äußeren Sphäre, so wie du in dir selber in harmonischer Entgegensetzung<br />

bist, von Natur, aber unerkennbarerweise, solange du in dir<br />

selbst bleibst.<br />

Denn hier, in Befolgung dieser Regel ist ein wichtiger Unterschied<br />

von dem Verhalten im vorigen Zustande.<br />

Im vorigen Zustande, in dem des Alleinseins nämlich, konnte darum<br />

die harmonischentgegengesetzte Natur nicht zur erkennbaren Einheit<br />

werden, weil das Ich, ohne sich aufzuheben, sich weder als tätige<br />

Einheit setzen und erkennen könnte, ohne die Realität der Unterscheidung,<br />

also die Realität des Erkennens aufzuheben, noch als<br />

leidende Einheit, ohne die Realität der Einheit, ihr Kriterium der Identität,<br />

nämlich die Tätigkeit aufzuheben, und daß das Ich, indem es<br />

seine Einheit im Harmonischentgegengesetzten, und das Harmonischentgegengesetzte<br />

in seiner Einheit zu erkennen strebt, sich so<br />

absolut und dogmatisch als tätige Einheit, oder als leidende Einheit<br />

setzen muß, entstehet daher, weil es, um sich selber durch sich selber<br />

zu erkennen, die natürliche innige Verbindung, in der es mit sich<br />

selber steht, und wodurch das Unterscheiden ihm erschwert wird, nur<br />

durch eine unnatürliche (sich selber aufhebende) Unterscheidung<br />

ersetzen kann, weil es so von Natur Eines in seiner Verschiedenheit<br />

mit sich selber ist, daß die zur Erkenntnis notwendige Verschiedenheit,<br />

die es sich durch Freiheit gibt, nur in Extremen möglich ist, also<br />

nur in Streben in Denkversuchen, die auf diese Art realisiert, sich<br />

selber aufheben würden, weil es, um seine Einheit im (subjektiven)<br />

Harmonischentgegengesetzten,<br />

/268/<br />

und das (subjektive) Harmonisch-Entgegengesetzte in seiner Einheit<br />

zu erkennen, notwendigerweise von sich selber abstrahieren muß,<br />

insofern es im (subjektiven) Harmonischentgegengesetzten gesetzt<br />

ist, und auf sich reflektieren, insofern es nicht im (subjektiven) Harmonischentgegengesetzten<br />

gesetzt ist, und umgekehrt, da es aber<br />

diese Abstraktion von seinem Sein im (subjektiven) Harmonischentgegengesetzten,<br />

und diese Reflexion aufs Nichtsein in ihm nicht machen<br />

kann, ohne sich und das Harmonischentgegengesetzte, ohne<br />

das subjektive Harmonische und Entgegengesetzte und die Einheit<br />

aufzuheben, so müssen auch die Versuche, die es auf diese Art dennoch<br />

macht, solche Versuche sein, die, wenn sie auf diese Art realisiert<br />

würden, sich selbst aufhöben.<br />

Dies ist also der Unterschied zwischen dem Zustande des Alleinseins<br />

(der Ahndung seines Wesens) und dem neuen Zustande, wo sich der<br />

47

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