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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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Begegnung mit verschiedensten dunklen Seiten der menschlichen Seele<br />

einzulassen.<br />

Ein weiterer Aspekt, aus dem Kraft <strong>für</strong> die teils schwierige Arbeit mit Folter- und<br />

Kriegsüberlebenden geschöpft werden kann, ist in der Arbeit einen hohen<br />

ideellen Wert zu sehen. Ohne einen gewissen Idealismus ist es wohl kaum<br />

möglich sich auf eine solche Arbeit einzulassen. Eine Therapeutin dazu:<br />

IP 2: ich kann sie glaub ich NUR machen, weil ich das <strong>für</strong> ne SEHR WICHTIGE<br />

ARBEIT halte, * ich glaub ohne das würds wirklich nicht gehen, einfach als<br />

ARBEIT glaub ich geht’s nicht wüsst ich jedenfalls nicht wie das gehen würde *<br />

einfach als job (IP 3:194).<br />

Ein Aspekt, der in den Interviews erstaunlich wenig zur Sprache kam, ist der der<br />

eigenen Traumata. Nur eine Therapeutin hat darüber eine Aussage getroffen,<br />

indem sie als es wichtige Ressource benannt hat, keine eigenen traumatischen<br />

Erfahrungen gemacht zu haben, die durch die Arbeit möglicherweise reaktiviert<br />

werden (IP 3:25). Es gibt in der Fachliteratur ambivalente Haltungen dazu. Die<br />

einen halten eigene traumatische Erfahrungen <strong>für</strong> eine Gefahr. Andere sehen<br />

darin eine wichtige Ressource, weil die Überwindung eigener <strong>Traumatisierung</strong>en<br />

als Erfahrungsschatz begriffen wird, auf den die Therapeutin in dieser<br />

schwierigen Bewältigungsarbeit ihrer Patientinnen zurückgreifen kann. Davon<br />

profitieren sowohl die Patientinnen, wie aber auch die Therapeutinnen selbst, um<br />

mit den sekundären traumatischen Belastungen umgehen zu können. Einigkeit<br />

scheint es darüber zu geben, dass eigene Traumata nur dann eine Ressource<br />

darstellen, wenn diese gut durchgearbeitet und in das eigene biographische<br />

Skript überführt und integriert sind. Dies ist jedoch ein ganzer eigener<br />

Forschungszweig, der in dieser Arbeit nicht weiter ausgeführt wird (siehe dazu<br />

u.a. Pross 2009; Figley 1995).<br />

6.3.3. <strong>Protektive</strong> <strong>Faktoren</strong> in der Therapie<br />

Vergleichweise wenige Aussagen haben die interviewten Therapeutinnen über<br />

Ressourcen in der eigentlichen Therapiegestaltung getroffen. Sehr viel mehr<br />

protektive <strong>Faktoren</strong> wurden genannt, die auf den anderen drei Ebenen liegen:<br />

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