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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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dieser schwierigen ARBEIT ich wünsch es mir natürlich weil eben DANN ist es<br />

hilfreich [IP 4:124).<br />

6.3.2. Ressourcen und protektive <strong>Faktoren</strong> auf der persönlichen<br />

Ebene<br />

6.3.2.1. Stabiles und ausgefülltes Privatleben<br />

Alle Therapeutinnen betonten, dass es wichtig sei ein stabiles und ausgefülltes<br />

Privatleben zu haben, und zwar aus verschiedenen Gründen. Zum einen wird es<br />

als „Paralleluniversum“ (IP 2:46) bezeichnet, das insofern hilfreich sei, als es eine<br />

andere Referenz anbietet, als die schwierigen Lebenskontexte, mit denen es die<br />

Therapeutinnen durch ihre Patientinnen täglich zu tun haben. Eine Therapeutin<br />

beschreibt dies lebendig:<br />

IP 2: ich hab ne FAMILIE zu hause mit zwei kindern und äh das ist wie so ne art<br />

paralleluniversum, es ist irgendwie es ist natürlich nicht die heile welt aber es ist<br />

irgendwie VERGLEICHSWEISE ne heile welt, äh da geht’s dann eher drum,<br />

welcher lehrer jetzt grad BLÖD ist und welche freundin jetzt grad COOL ist und<br />

solche sachen das zwingt einen total wieder irgendwie zu unterscheiden<br />

zwischen BEIDEN realitäten. das rückt einem den kopf wieder zurecht das ist <strong>für</strong><br />

mich wahrscheinlich das allerwichtigste. einfach ein ANDERER maßstab ne<br />

ANDERE referenz die man dann anlegen kann (IP 2:46).<br />

Eine ähnliche Funktion mit einer etwas anderen Einfärbung nennt eine weitere<br />

Therapeutin, indem sie betont, wie wichtig es sei, Kontakt mit Menschen zu<br />

haben, die dem Themenkomplex der Therapie mit Kriegs- und<br />

Folterüberlebenden eher fern stehen. Sie beschreibt wie diese Kontakte dem<br />

Sog, den das Trauma mit sich bringt, und die Versuchung, immer mehr <strong>für</strong> die<br />

Menschen zu tun, die die Unterstützung so dringend brauchen, ent<strong>gegen</strong>wirkt:<br />

IP 3: was sicher wichtig ist auch das ist äm dass ich sehr darauf ACHT geben<br />

muss dass ich AUCH ja so so NORMALE LEBENSbereiche würd ich jetzt mal<br />

sagen habe also dass ich das was ich NICHT MÖCHTE und ist eben das hat ja<br />

auch damit zu tun dass man immer MEHR machen könnte dass man sich dann<br />

POLITISCH engagiert und dass man noch ÜBERstunden machen und dass man<br />

dann auch am wochenende noch und und und und und ja, sondern dass man<br />

sich auch in GANZ geWÖHNlichen lebensbereichen bewegt ja, und dass man<br />

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