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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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sich preisgeben können und wollen und sich mit mir gemeinsam einem potentiell<br />

schmerzhaften Thema zuwenden. Ein Fragebogen erschien in diesem Stadium,<br />

in dem sich der Kontakt zu meiner Interviewpartnerin gerade aufbaut, eher als<br />

störend. Letztlich ist der Forschungs<strong>gegen</strong>stand auf den Beruf der<br />

Interviewpartnerinnen bezogen und nicht auf deren ganze Person, sodass eine<br />

umfassende Aufnahme der demographischen oder biographischen Daten nicht<br />

nötig war. Das Interview wurde daher mit einer Vorstellung meiner Person<br />

begonnen und daraufhin die Interviewpartnerinnen gebeten, ihren beruflichen<br />

Werdegang bis zu deren Tätigkeit als Psychotherapeutin, die mit Kriegs- und<br />

Folterüberlebenden arbeiten, grob zu umreißen. Im Gegensatz zu einem<br />

narrativen Interview, in dem sich die Forscherin weitestgehend auf die Rolle der<br />

Zuhörerin beschränkt, greift beim problemzentrierten Leitfadeninterview die<br />

Forscherin aktiver in das Gesprächsgeschehen ein. So habe ich bei den hier<br />

geführten Interviews die Befragten zwar weitestgehend ohne Unterbrechungen<br />

erzählen lassen, habe jedoch das Gespräch strukturiert und konkret nachgefragt,<br />

wo es relevant war, wo etwas unklar geblieben war, oder eine Vertiefung<br />

fruchtbar erschien.<br />

Das eigentliche Interview 7 bestand im Kernstück aus den Fragen, wie die<br />

Interviewpartnerinnen ihre Arbeit wahrnehmen, welche Auswirkungen die Arbeit<br />

auf sie als Person (sowohl beruflich als auch privat) hat und wie sie mit<br />

Belastungen umgehen, ohne dabei mit Fragen nach positiven oder negativen<br />

Aspekten eine Richtung vorzugeben. Nach dieser allgemeinen Fragestellung<br />

wurden die Interviewpartnerinnen gebeten, sich an die drei <strong>für</strong> sie schwierigsten<br />

und am meisten belastenden Fälle zu erinnern, deren Fallgeschichte grob zu<br />

umreißen und im Einzelnen zu erläutern, wie es ihnen bei der Behandlung erging<br />

und welche Quellen der Unterstützung sie bei besonderen Belastungssituationen<br />

herangezogen haben. Eine Interviewpartnerin hatte auf Anhieb vier Patientinnen<br />

vor Augen, aus der sie nicht drei auswählen wollte oder konnte, sodass hier von<br />

vier Fällen berichtet wurde. Daraus ergaben sich bei fünf Interviewpartnerinnen<br />

Berichte über 16 Patientinnen und deren Fallgeschichten, bzw.<br />

Behandlungsverläufe, sowie die jeweiligen Reaktionen der Therapeutinnen und<br />

Maßnahmen bzw. Ressourcen um mit Belastungssituationen umzugehen, die in<br />

7 Der Interview-Leitfaden ist einsehbar im Anhang A.<br />

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