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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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einheitliche Definition <strong>für</strong> Burnout finden, jedoch ist der Begriff in empirischen<br />

Studien aufgrund des überwiegend verwendeten Messinstrumentes, dem<br />

Maslach Burnout Inventory (MBI) weitgehend definitorisch festgelegt. Danach ist<br />

Burnout ein berufsbedingtes Belastungssyndrom mit Symptomen, die drei<br />

Dimensionen zugeordnet werden können: (1) Emotionale Erschöpfung: das<br />

Leitsymptom des Burnout beschreibt das Gefühl durch den Kontakt mit anderen<br />

Menschen emotional überanstrengt und ausgelaugt zu sein. (2)<br />

Dehumanisierung, was sich in einer negativen, unpersönlichen oder zynischen<br />

Einstellung <strong>gegen</strong>über dem Arbeitsumfeld äußert, speziell bei<br />

Psychotherapeutinnen in einer gefühllosen und abgestumpften Reaktion auf<br />

Patientinnen, Gleichgültigkeit, dem Verlust des Interesses am Schicksal der<br />

Patientinnen sowie Be<strong>für</strong>chtungen, emotional zu verhärten. (3) Reduzierte<br />

persönliche Leistungsfähigkeit als dritte Dimension bezieht sich in erster Linie auf<br />

den beruflichen Bereich, kann sich aber durchaus auch auf den privaten Bereich<br />

ausdehnen (Willutzki 1997; Lemke 2006). Dabei gilt Burnout als ein allmählich<br />

einsetzender, sich schrittweise verstärkender Prozess, der auf einem<br />

anfänglichen Überengagement aufbaut und sich um die einsetzende emotionale<br />

Erschöpfung herum langsam weiter entwickelt.<br />

Der Begriff Burnout wird generell <strong>für</strong> eine Erschöpfungserscheinung im meist<br />

professionellen Umfeld angewandt, obwohl das Syndrom in den letzten Jahren<br />

erheblich an Popularität gewonnen hat und der Begriff inzwischen auf viele<br />

Berufsfelder wie auch auf außerberufliche Kontexte angewandt wird. Burnout ist<br />

damit bei weitem nicht spezifisch auf die Situation von Traumatherapeutinnen<br />

zugeschnitten. Dennoch taucht der Begriff regelmäßig in der Traumaliteratur als<br />

potentielle Gefahr <strong>für</strong> Therapeutinnen auf. Der Fokus liegt hierbei nicht so sehr<br />

auf dem Kontakt zu Traumamaterial, sondern auf einer ungünstigen Beziehung<br />

zwischen Arbeitsbelastung, Anspruch an die eigene Arbeit, Ressourcen,<br />

Erschöpfung und Erfolge bzw. Misserfolge. Autorinnen, die weitere Konzepte zu<br />

sekundärer <strong>Traumatisierung</strong> entwickelt haben und in dieser Arbeit vorgestellt<br />

werden, beziehen sich in der Regel auf Burnout als Vorläufer-Konzept (Figley<br />

1995b; Mccann & Pearlman 1990).<br />

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