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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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Grund der intensiven emotionalen Beteiligung kommt es bei den<br />

Therapeutinnen zu einer peritraumatischen Dissoziation. Diese bedingt den<br />

Ausfall der Selbst-Fremd-Differenzierung sowie eine Enkodierung der<br />

Traumabeschreibungen ohne Kontextinformationen. Diese Verarbeitung<br />

führt zu den beschriebenen Intrusionen sowie dem Gefühl aktueller<br />

Bedrohung. (Daniels 2007, S.55)<br />

Die in diesem Kapitel bisher beschriebenen theoretischen Ansätze und die bloße<br />

Tatsache, dass es eine solche Vielzahl an Versuchen gab, potentiell<br />

schädigende Auswirkungen von Psychotherapie mit traumatisierten Klientinnen<br />

zu beschreiben und theoretisch fassbarer zu machen, zieht die Frage nach sich,<br />

wie man sich von diesen schädigenden Auswirkungen als Therapeutin schützen<br />

kann, um eine sekundäre <strong>Traumatisierung</strong>, wie auch immer sie begrifflich gefasst<br />

sein mag, zu vermeiden. Zuvor wird jedoch im Folgenden eine Reihe von<br />

theoretischen Ansätzen vorgestellt, die meist in Anlehnung an die hier<br />

vorgestellten Konzepte sekundärer <strong>Traumatisierung</strong> gezielt positive Gegenpole<br />

der Arbeit mit dem Trauma thematisieren.<br />

3.2. Positive Aspekte der Arbeit mit Traumatisierten<br />

In der Traumaliteratur gibt es einige wenige Publikationen, die sich mit den<br />

potentiell positiven Auswirkungen von Trauma beschäftigen. Bekannt geworden<br />

ist allen voran der Begriff des „post-traumatic growth“ (Tedeschi & Calhoun<br />

1996). Dieser wie auch andere Begriffe haben auf den Bereich der sekundären<br />

Traumafolgen eine analoge Anwendung gefunden. So gibt es einige Autorinnen,<br />

die sich mit den Auswirkungen von Psychotherapie mit Traumatisierten auf die<br />

Therapeutin beschäftigen, die neben möglichen Belastungen auch auf einen<br />

positiven Pol hingewiesen haben, wie etwa der Begriff der compassion<br />

satisfaction (Mitgefühlszufriedenheit) bei Figley (1995). Er hat mit seinem<br />

Selbsttest <strong>für</strong> Therapeutinnen das Maß <strong>für</strong> Mitgefühlserschöpfung auf einem<br />

Kontinuum zwischen compassion fatigue und compassion satisfaction<br />

angesiedelt und damit einen positiven Pol geschaffen, der in diesem<br />

Forschungsgebiet selten ist (siehe dazu Kapitel 3.1.4). Weitere solcher positiven<br />

theoretischen Ansätze sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden.<br />

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