28.10.2013 Aufrufe

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bekannt ist aus der Fachliteratur, dass die Suizidalität von Patientinnen in<br />

Therapeutinnen in der Regel Auseinandersetzungen über Macht und Ohnmacht,<br />

über die eigene Handlungskompetenz, bzw. –inkompetenz und Fragen zu<br />

Verantwortung provozieren können, was ohnehin Themen sind, die in der<br />

Psychotherapie mit Folter- und Kriegsüberlebenden auftauchen (vgl. dazu<br />

Sonneck 2000).<br />

6.2.1.4. Täter oder Täteranteile<br />

Ein Motiv, das bei drei Therapeutinnen bei besonders schwierigen Fällen<br />

genannt wurde, hat mit Patientinnen zu tun, die ganz oder anteilig Täter waren,<br />

oder bei denen ein eigenes Gewaltpotential oder tatsächliche Gewalttätigkeit in<br />

der Therapie eine Rolle spielten. Dies gibt Anlass zu der Annahme, dass auch<br />

hier ein besonderer Belastungfaktor liegt. Es wurde beschrieben wie dieser<br />

Aspekt zu schwierigen emotionalen Reaktionen führen kann, da er zu einer<br />

schwierigen moralischen Positionierung zwingt. Eine Therapeutin, bei der<br />

allerdings zusätzlich der Umstand ihrer Schwangerschaft eine Sondersituation<br />

darstellte, berichtete Folgendes:<br />

IP 1: ich hatte einen n TÄTER auch also n FOLTERER mit ner täter-PTSD dann<br />

also der einfach der folterer war in einem bestimmten land n täter * da war ich<br />

relativ HOCHschwanger dann am schluss und des hab ich dann net mehr ausg-<br />

da hab ich dann gemerkt so jetzt isch fertig des kann ich net im MOMENT<br />

JS: mhm<br />

IP 1: da also EINMAL in der zeit wo ich gemerkt hab NE dat geht net. der war mir<br />

sehr * von seiner persönlichkeit einfach so man konnt sich den vorstellen als so<br />

der henker, der folterer und er hatte sehr eindrücklich auch da hat man dann<br />

gearbeitet da an der sache und es wurd mir zuviel dann<br />

JS: mhm<br />

IP 1: dat war aber sicherlich auch SO schon SCHWIERIG weil man hat immer die<br />

patienten die OPFER und dann hat man ne stunde später den ders MACHT mit<br />

den andern oder, das isch son bissel schwierig gewesen mim umstellen auch von<br />

MIR. er hat gleichermaßen gelitten KLINISCH oder, * aber SCHLUSSENDlich<br />

war er – und viele sind TÄTER durchs REGIME und dazu geZWUNGen oder wie<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!