Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

inspirierende und aufschlussreiche Methode anbietet, sich mit dem Interview-
Text auseinanderzusetzen. Bei der Grounded Theory sind drei
Kodierungsschritte vorgesehen:
1. Offenes Kodieren
Ziel dieses analytischen Schrittes ist es, den Text in erster Instanz aufzubrechen
und zentrale Konzepte zu identifizieren sowie diese in Bezug auf ihre
Eigenschaften und Dimensionen zu entwickeln. Grundlegende Verfahrensschritte
bestehen im Durcharbeiten der Analyseeinheiten, dem Stellen von Fragen an die
Daten und dem Vergleich hinsichtlich Ähnlichkeiten und Unterschieden der
Phänomene. So werden Konzepte ermittelt und ähnliche Konzepte zu Kategorien
gruppiert.
2. Axiales Kodieren
Der zweite Schritt dient dem In-Beziehung-Setzen der Kategorien und ihrer
Subkategorien. Die Grounded Theory bedient sich dabei des paradigmatischen
Modells, bei dem die Kategorien auf einen Satz von Beziehungen untersucht
werden, die auf ursächliche Bedingungen, Phänomene, Kontext, intervenierende
Bedingungen, Handlungs- und interaktionale Strategien und Konsequenzen
verweisen (vgl. Strauss/ Corbin 1996, S. 78). So werden Konzepte und
Kategorien, die im ersten Kodierungsschritt entwickelt werden, um den Text
„aufzubrechen“, in gewisser Weise wieder in einen sinnhaften Zusammenhang
gebracht.
3. Selektives Kodieren
Der letzte Kodierungsschritt dient der Theoriebildung. Dabei wird in intensiver
Auseinandersetzung mit dem Text eine Kernkategorie ermittelt, zu der alle
anderen Kategorien in Beziehung gesetzt werden, um das untersuchte Material
in eine „analytische Geschichte“ mit einem „klaren roten Faden“ (ebd., S. 117) zu
übersetzen. Da das Ziel hier nicht die Theoriebildung ist, wurde dieser
Kodierungsschritt nicht durchgeführt und wird hier nur der Vollständigkeit wegen
aufgeführt. Vielmehr war das Ziel der hier durchgeführten Analyse, den
entstandenen Interviewtext durchzuarbeiten, um in Bezug auf die gestellten
Forschungsfragen sich wiederholende Muster zu entdecken und Konzepte sowie
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