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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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Erleben einer Person, die „nur“ sekundär betroffen ist. In einer vergleichenden<br />

Auflistung von Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)<br />

einerseits und <strong>Sekundäre</strong>n Traumatischen Belastungsstörung (STBS)<br />

andererseits arbeitet er jedoch ein Störungsbild der STBS heraus, das sich nur<br />

im Auslöser von der PTBS unterscheidet, sonst aber identisch ist (Figley 1995b,<br />

S. 8f.; s.a. Lemke 2006).<br />

Figley hat sich wie kein anderer darum bemüht das Phänomen der <strong>Sekundäre</strong>n<br />

<strong>Traumatisierung</strong> begrifflich zu fassen, wobei seine Begriffe dabei jeweils eine<br />

Entwicklung durchlaufen haben. Diese ist letztlich in den einzelnen Schritten<br />

schwer nachvollziehbar und hat zu nicht klar voneinander abgrenzbaren<br />

Begriffen geführt. Diese unklaren Begriffsentwicklungen haben unter anderem<br />

dazu geführt, dass die Forschungsliteratur zu <strong>Sekundäre</strong>r <strong>Traumatisierung</strong> auf<br />

ein Begriffswirrwarr zurückgreift, das bis heute zu unscharfen Definitionen im<br />

wissenschaftlichen Diskurs führt.<br />

3.1.4. Mitgefühlserschöpfung<br />

Figley schlägt ebenfalls vor, das Phänomen ‚sekundärer traumatischer Stress‘<br />

grundsätzlich compassion stress (Mitgefühlsstress) oder compassion fatigue<br />

(Mitgefühlserschöpfung) zu nennen. Bereits im Einführungskapitel seines<br />

einschlägigen Buchs ‚Compassion Fatigue – Coping with Secondary Stress<br />

Disorder in Those Who Treat the Traumatized‘ (1995) macht er darauf<br />

aufmerksam, dass Mitgefühlserschöpfung identisch zur <strong>Sekundäre</strong>n<br />

Traumatischen Belastungsstörung (STBS) sei, und diese wiederum ein<br />

Äquivalent zur Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), was<br />

missverständlich und verwirrend ist. Was er zu Beginn eine Form von Burnout<br />

nannte, wurde zu „secondary victimization“ und schließlich entwickelte er<br />

aufgrund seines Verständnisses von sekundärem traumatischem Stress das<br />

Konzept der Mitgefühlserschöpfung (compassion fatigue), da dieser Terminus<br />

weniger pathologisierend und damit weniger abwertend klänge (Figley 2002a).<br />

Wie bereits angesprochen, hat Figley die Mitgefühlserschöpfung zunächst als<br />

Synonym zum sekundären traumatischen Stress benutzt. Dennoch lohnt es, der<br />

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