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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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&Pearlmen 1990; Pearlman & Saakvitne 1995; Pearlman 2002; Rosenbloom et al<br />

2002). Pearlman und Saakvitne bezeichnen den Bruch mit dem Bezugsrahmen<br />

als ein besonderes Merkmal der indirekten <strong>Traumatisierung</strong>, das tatsächlich bei<br />

keinem der anderen Konzepte so beschrieben wird.<br />

Fähigkeiten im Umgang mit sich selbst und Ich-Ressourcen<br />

Durch die Berührung mit schwerem Trauma können innere Fähigkeiten, die es<br />

uns ermöglichen, ein gesundes Maß an Selbstachtung und Selbst<strong>für</strong>sorge zu<br />

erhalten, beeinflusst werden. Diese bestehen laut Pearlman & Saakvitne (1995)<br />

im Wesentlichen aus drei Komponenten: (a) die Fähigkeit, ein grundsätzlich<br />

positives Gefühl zum eigenen Selbst aufrechtzuerhalten, (b) die Fähigkeit,<br />

konstruktiv mit starken Affekten umzugehen, und (c) die Fähigkeit ein Gefühl der<br />

Verbundenheit mit Anderen aufrechtzuerhalten. Brüche mit diesen Fähigkeiten<br />

und damit deutliche Anzeichen <strong>für</strong> eine stellvertretende <strong>Traumatisierung</strong> können<br />

sein: Überanstrengung, Übertreibungen oder zwanghafter Konsum zur<br />

Affektvermeidung, Selbstkritik bis hin zu Selbsthass, Schwierigkeiten mit starken<br />

Gefühlen umzugehen oder Hypersensibilität bei emotional aufgeladenen Stimuli<br />

(z.B. Unfähigkeit, Zeitung zu lesen), Gefühle von Isolierung oder Getrenntheit von<br />

Anderen etc. Solche Tendenzen können auch verschleiert sein durch das<br />

Eintauchen in Arbeit, emotionale Taubheit oder Intellektualisierung. Als Ich-<br />

Ressourcen bezeichnen Pearlman & Saakvitne jene inneren Fähigkeiten, die es<br />

uns ermöglichen, unsere psychischen Bedürfnisse zu erfüllen und<br />

zwischenmenschliche Beziehungen zu unterhalten. Auch diese können durch<br />

selbst erlebte Traumata wie auch durch Traumaarbeit beeinflusst werden.<br />

Beeinträchtigungen durch stellvertretende <strong>Traumatisierung</strong> stellen Ressourcen<br />

wie Selbstprüfung, Willenskraft, Humor, Empathie, die Fähigkeit Grenzen zu<br />

setzen und Intelligenz auf den Prüfstand (Pearlman 2002b, S.83f.).<br />

Psychische Bedürfnisse<br />

Bestimmte grundlegende psychische Bedürfnisse sind besonders empfänglich <strong>für</strong><br />

Veränderung durch Traumata oder die Arbeit mit einem Trauma. Jeder Mensch<br />

hat diese Bedürfnisse, doch sind im Einzelfall manche zentraler und andere<br />

weniger zentral. Am wichtigsten <strong>für</strong> einen Menschen sind meist die Bedürfnisse,<br />

deren Erfüllung am meisten gefährdet ist. In der Traumaarbeit sind es laut<br />

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