28.10.2013 Aufrufe

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

messern und pistolen in die therapien kommen ohne dass wirs wissen irgendwo<br />

also das immer auch MITZUDENKEN ja das gibt es auch das hat mich schon<br />

VERÄNDERT ja in dem also in bezug auf die ARBEIT auch verändert ja mm<br />

mich nicht nur mit der LEIDENDEN und mit der OPFERseite zu verbünden (IP<br />

3:163-167).<br />

Dieser Aspekt der Arbeit hat ganz spezifische Folgen. Zum einen kann es sehr<br />

belastend sein, mit der damit einhergehenden Angst umgehen zu müssen:<br />

IP 2: das war das war schon das war sehr belastend ich hab immer angst gehabt<br />

dass irgendwas passiert (IP 2:88).<br />

Zum anderen birgt dieser Aspekt eine nicht leicht wahrzunehmende<br />

Verantwortung in sich, wenn es darum geht die Beziehung zur Patientin<br />

einerseits und den Schutz vor Fremdgefährdung andererseits abzuwägen. Zwei<br />

Therapeutinnen brachten diese Belastung folgendermaßen zum Ausdruck:<br />

IP 3: und ich bin so sehr mit dem jetzt dagestanden jetzt muss ich ihn fahnden<br />

lassen? muss ich die polizei äh involvieren? was heisst das <strong>für</strong> so einen<br />

menschen wenn dann die polizei kommt und ihn festnimmt? das risiko noch<br />

einmal einschätzen und er hat mir das einfach so HINGEGEBEN und ich musste<br />

mit dem UMGEHEN (IP 3:149).<br />

IP 1: der KANN austickern ja, und er hat pistolen und er läuft da durch die<br />

<strong>gegen</strong>d mit so ner knarre, des isch schwierig, isses IMMER noch, des isch immer<br />

noch thema oder, im sinn von * was ist ärztliche SCHWEIGEpflicht, was ist<br />

SCHUTZ der öffentlichkeit, inwieweit muss ich da die polizei benachrichtigen<br />

oder ihn IHN dann also er sagt mir das im VERTRAUEN aber ich muss *<br />

SCHUTZ FREMDGEFÄHRDUNG ich muss ANZEIGE machen oder, ich verlier<br />

IHN dann aber auch in der therapie würd ihn WIEDER enttäuschen er wird<br />

WIEDER verlassen also DIESE GANZEN THEMEN machens bei IHM<br />

SCHWIERIG (IP 1:162).<br />

Aspekte von Täterschaft und Gewaltbereitschaft der Patientinnen sind in der<br />

Fachliteratur zur psychotherapeutischen Behandlung von Folter- und<br />

Kriegsüberlebenden ein vernachlässigtes Thema. Es wird meist betont, dass es<br />

um die Behandlung von Opfern geht, sodass es leicht verstehbar ist, dass<br />

manche Therapeutin zunächst überrascht wird, in der Praxis auch mit den<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!