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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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Eher negative Aspekte werden durch positive komplettiert, es wurde von<br />

Auswirkungen berichtet, die einerseits sehr persönlich-emotional waren, andere<br />

die sich eher auf politische Haltungen beziehen. Eingeteilt in kurzfristige und<br />

längerfristige Reaktionen lassen sich die Auswirkungen folgendermaßen<br />

zusammenfassend-beispielhaft darstellen:<br />

Kurzfristige Reaktionen<br />

Die genannten kurzfristigen Auswirkungen lagen überwiegend auf der negativen<br />

Seite und eher im affektiven Bereich. Reaktionen, von denen<br />

Interviewpartnerinnen gesprochen haben, die sie unmittelbar in einer<br />

Behandlungsstunde oder in Bezug auf eine bestimmte Fallgeschichte erlebten,<br />

waren in erster Linie das intensive Spüren von unmittelbarem und aktuellem Leid.<br />

Eine Interviewpartnerin beschreibt anschaulich wie sie intensiv die Destruktivität<br />

des Krieges zu spüren bekam:<br />

IP 3: da hab ich schon auch erlebt was so KRIEG mit den leuten MACHEN kann<br />

ja also wie wie DESTRUKTIV das ist wie ZERSTÖRERISCH das auch sein kann<br />

ja und das MITZUERLEBEN das hat mich einfach SCHOCKIERT ja das war so<br />

so so so NAHE ja und so UNMITTELBAR ja denke das war das war das (IP<br />

3:209).<br />

Alle interviewten Therapeutinnen berichteten von starken emotionalen<br />

Reaktionen, wie etwa regelmäßig auftretenden Gefühlen von Ohnmacht und<br />

Hilflosigkeit im Angesicht des erlebten Leides ihrer Patientinnen. Häufig wurden<br />

diese Gefühle in Zusammenhang mit als ungerecht empfundenen Asylverfahren<br />

berichtet, wie etwa hier:<br />

IP 2: was auch schwierig ist das ist so die OHNMACHT in bezug auf unser auf<br />

UNSER system, das heißt die leute vierzig prozent von unseren patienten haben<br />

einen unsicheren aufenthaltsstatus zum beispiel die sind SCHWER traumatisiert<br />

haben die SCHRECKLICHSTEN geschichten hinter sich und werden nicht als<br />

flüchtlinge anerkannt hier und bekommen dann entweder eine VORLÄUFIGE<br />

aufnahme oder werden ABgewiesen * manchmal wieder ausgeschafft. häufig<br />

werden die von den betreuenden institutionen als FEINDSELIG wahrgenommen<br />

und FORDERND und SCHMAROTZEND und werden dann entsprechend<br />

schlecht behandelt entsprechend zumindest ihrer wahrnehmung, aber ich glaube<br />

da ist auch viele male was dran das kann manchmal ganz großen ärger<br />

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