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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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irgendeinem LUXUS- also wirklich in einem schönen gebäude so jugendstil und<br />

üppig und […] es sind MASSIVE unterschiede und da können dann schon so<br />

gedanken kommen ja steht das denen ZU und diese ja das das HAT MICH<br />

SCHON SEHR BEEINFLUSST und da da muss ich MUSSTE ich auch AKTIV<br />

WAS DAGEGEN HALTEN ja um zu sagen ICH geh trotzdem in diese äh das lass<br />

ich AUCH zu und das hat AUCH seine berechtigung und das DARF ich auch<br />

GENIESSEN irgendwo auch WENN das LEID und das ELEND dem <strong>gegen</strong>über<br />

steht ja, auch DA wieder ja das hat so ein sonst wär das eine tendenz dass das<br />

auch wieder wie ausufert (IP 3:105-107).<br />

Es scheint verführerisch <strong>für</strong> Therapeutinnen zu sein, sich innerlich eher mit dem<br />

Leiden zu solidarisieren, und sich von den hiesigen kulturellen Gepflogenheiten<br />

entfremdet zu fühlen, möglicherweise diese sogar zu entwerten, und die eigene<br />

Tätigkeit zu überhöhen. Die oben zitierte Therapeutin hat eingänglich<br />

beschrieben, wie es einer aktiven Bemühung bedarf, die harten Lebensrealitäten<br />

von Flüchtlingen und die vergleichsweise eher „sorglosen“ Lebensrealitäten<br />

hiesiger Menschen gleichberechtigt nebeneinander stehen zu lassen. Im Idealfall<br />

führt die Konfrontation mit solchen Gegensätzen zu einer Auseinandersetzung<br />

und einer letztlich vertieften Weltsicht, in der verschiedenste Möglichkeiten und<br />

Realitäten ihren Platz finden (siehe dazu auch Kapitel 6.1). Im ungünstigeren Fall<br />

kann sie aber auch zur Entfremdung von den eigenen kulturellen Referenzen<br />

führen.<br />

6.2.2.3. Schwierigkeiten im Therapieverlauf<br />

Ein weiterer Belastungsfaktor liegt in auftretenden Schwierigkeiten im<br />

Behandlungsverlauf. Dieser wurde auf der Ebene der Therapeutinnen<br />

angesiedelt, da es sich bei der Therapiegestaltung um das „Handwerk“ der<br />

Therapeutinnen handelt und hier auftretende besondere Herausforderungen eine<br />

Belastung darstellen können. Diese können sich in unterschiedlicher Form<br />

manifestieren. Aufgrund von komplexen und sequentiellen <strong>Traumatisierung</strong>en,<br />

bzw. Traumafolgestörungen, schwierigen Kontextvariablen aufgrund der<br />

besonderen Herausforderungen der Migration, möglichen prätraumatischen<br />

Belastungen der Patientinnen, sowie zahlreichen transkulturellen Aspekten, die<br />

auch erschwerend auf eine Therapie einwirken können, kommt es in diesem<br />

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