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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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Patientinnenkontakt, und nehmen sonst administrative und Leitungsaufgaben<br />

wahr, sowie Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Als Interviewtechnik wurde eine Methode gewählt, die sich mit kleinen<br />

Abweichungen an das problemzentrierte Interview nach Witzel (1985) anlehnt.<br />

Das problemzentrierte Interview wurde von Witzel 1985 als forschungspraktische<br />

Einlösung der Kritik standardisierter Messverfahren der empirischen<br />

Sozialforschung entwickelt, um komplexe Gegenstände zu erfassen, die nach<br />

situationsadäquaten, flexiblen und Konkretisierung fördernden Methoden<br />

verlangen, und hat seither in der Psychologie breite Verwendung gefunden.<br />

Ohne eine ex ante Formulierung von Hypothesen gilt dieses Verfahren als<br />

besonders geeignet, um subjektive Erlebnisweisen zu erforschen. Das Verfahren<br />

wurde ursprünglich als Methodenkombination aus qualitativem Interview,<br />

Fallanalyse, biographischer Methode, Gruppendiskussion und Inhaltsanalyse<br />

konzipiert, ist aber auch in seinen Teilelementen anwendbar. Es ist durch drei<br />

zentrale Kriterien gekennzeichnet: Problemzentrierung, was bedeutet, dass sich<br />

die Forscherin dabei an einer spezifischen Problemstellung orientiert (S. 230);<br />

Gegenstandsorientierung, was heißt, dass die Methoden am Gegenstand<br />

orientiert entwickelt werden (S. 232); und schließlich die Prozessorientierung im<br />

Forschungsprozess und im Gegenstandverständnis (S. 233). Das<br />

problemzentrierte Interview umfasst in der Regel vier Elemente: einen<br />

vorgeschalteten Kurzfragebogen, ein Leitfadeninterview, eine Tonbandaufnahme<br />

und das Postscriptum (ein Interviewprotokoll) (S. 236). Ziel des vorgeschalteten<br />

Kurzfragebogens ist es, demographische Daten, die <strong>für</strong> den eigentlichen<br />

Gegenstand des Interviews weniger relevant sind, aufzunehmen, um damit die<br />

meist knapp bemessene Interviewzeit zu entlasten.<br />

In der Vorbereitung auf die Interviews wurde entschieden, keinen<br />

Kurzfragebogen in den Interviews anzuwenden. Ich kannte die Interviewpartner<br />

vor den jeweiligen Interviews nicht, und es erschien mir als ein schlechter<br />

Einstieg, das Gespräch mit einem Fragebogen zu beginnen. Ich be<strong>für</strong>chtete,<br />

durch einen Fragebogen als Einstieg könnte sich eine Frage-Antwort-Struktur auf<br />

das gesamte Interview ausdehnen, was ich vermeiden wollte. Außerdem<br />

erschien es bedeutender, eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre zu<br />

schaffen, in der die Interviewpartnerinnen auch persönliche Informationen über<br />

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