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Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

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definiert ihn als Wandlung im Selbst-System der Therapeutin hin zu mehr Reife<br />

und Selbstentfaltung (Benatar 2004, S. 6, eigene Übersetzung).<br />

3.2.4. Vicarious Resilience<br />

Auch bei Pearlman und ihren Kolleginnen und ihren Ausführungen über die<br />

vicarious traumatization wird auf den Gewinn der Arbeit mit traumatisierten<br />

Klientinnen hingewiesen. Werden die Autorinnen Pearlman und Saakvitne dazu<br />

befragt, wie sie ihre Arbeit aushalten können, so antworten sie (ohne dies in ein<br />

theoretisches Konzept einzubetten):<br />

Wie könnten wir über die Fähigkeit verfügen, zu einem Prozess der<br />

Hoffnung und der Heilung beizutragen und sie nicht nutzen? Es gibt keine<br />

andere Arbeit, die wir sinnvoller, herausfordernder und befriedigender<br />

fänden. Welche andere Arbeit würde uns ermöglichen, uns voll einzulassen<br />

– mit Kopf, Herz und Seele? Wie könnten wir anders, als das zu tun, was<br />

unsere Kreativität, was all unsere intellektuellen Fähigkeiten, all unsere<br />

Gefühle, unsere ganze Menschlichkeit erfordert? [Hervorhebung im<br />

Original] (Pearlman & Saakvitne zit. nach Rösing, 2007, S.180)<br />

Sie beschreiben die Erfahrung, an der Heilung und Entwicklung anderer<br />

Menschen teilzuhaben, als Ehre, als eine spirituelle Erfahrung: „Die Resilienz<br />

unserer Klienten, ihre Heilungsfähigkeit und ihre Entfaltung sind kraftvolle<br />

Gegengewichte <strong>gegen</strong> den schleichenden Zynismus, der die Stellvertretende<br />

<strong>Traumatisierung</strong> kennzeichnet. Diese Erfahrungen vertiefen unsere Achtung vor<br />

der Seele des Menschen“ (Pearlman & Saakvitne zit. nach Rösing, 2007, S.180,<br />

Hervorhebung im Original).<br />

Dabei ist der Begriff der Resilienz 5 ein Paradigma, das sich verstärkt seit den<br />

1990er Jahren in Psychologie, Pädagogik und Gesundheitswissenschaften<br />

eingebürgert hat. Angestoßen durch Langzeitstudien wie etwa die Untersuchung<br />

von Emmy Werner auf der Hawaii-Insel Kauai (siehe dazu Fröhlich-Gildhoff &<br />

Rönnau-Böse 2009, S. 15-16) und das Salutogenese-Konzept des israelischen<br />

5 Der deutsche Begriff Resilienz leitet sich aus dem Englischen „resilience“ ab, was so viel<br />

bedeutet wie Spannkraft, Widerstandsfähigkeit oder Elastizität.<br />

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