28.10.2013 Aufrufe

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

Protektive Faktoren gegen Sekundäre Traumatisierung für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

oder Täteranteilen, sowie die Arbeit mit Kindern als besonders belastend<br />

genannt. Auf Ebene der Therapeutinnen waren unmittelbare schwierige<br />

emotionale Reaktionen, wie etwa starke Wut oder Trauer, wie auch Gefühle von<br />

Ohnmacht und Hilflosigkeit als belastend beschrieben. Weiter wurde die<br />

Infragestellung der eigenen Normalität durch die Konfrontation mit extremen<br />

Kontrasten als destabilisierend beschrieben und Schwierigkeiten im<br />

Therapieverlauf als Belastungsfaktor genannt. Auf institutioneller und<br />

arbeitsorganisatorischer Ebene wurden in erster Linie Teamkonflikte als<br />

belastend beschrieben. Weiter wurden die hohe Fallbelastung sowie die diffusen<br />

und manchmal globalen Erwartungshaltungen, mit denen Patientinnen an die<br />

Behandlungseinrichtungen herantreten, als belastende <strong>Faktoren</strong><br />

herausgearbeitet. Auf einer gesellschaftlichen Ebene stehen<br />

aufenthaltsrechtliche Fragen an erster Stelle der Belastungsfaktoren. Darüber<br />

hinaus wurde der geringe gesellschaftliche Rückhalt <strong>für</strong> diese Arbeit als<br />

belastend beschrieben, sowie die Aktualität von Kriegen und Konflikten in den<br />

Herkunftsländern der Patientinnen.<br />

Auch die Ressourcen, bzw. protektiven <strong>Faktoren</strong> wurden in vier verschiedene<br />

Ebenen unterteilt: Das Team, die persönliche Ebene, die Therapie selbst, sowie<br />

Ressourcen auf institutioneller, bzw. arbeitsorganistorischer Ebene. Das Team<br />

wurde generell als sehr wichtige Ressourcen beschrieben. Dabei sind zunächst<br />

die formellen Strukturen zu nennen, wie Intervision, Fallsupervision,<br />

Teamsupervision, Teamsitzungen sowie bilaterale Gespräche zwischen den<br />

Therapeutinnen und ihren Vorgesetzten. Doch auch der informelle Austausch wie<br />

gemeinsame Pausen oder die spontane Unterstützung in Belastungssituationen<br />

wurde als Ressource beschrieben. Zentrale Funktionen des Teams liegen darin,<br />

die eigenen Erfahrungen mitteilen zu können und diese damit zu validieren und<br />

zu normalisieren. Der Austausch im Team kann dabei helfen, Dinge zu<br />

benennen, um sie kontrollierbarer zu machen. Nicht zuletzt ist das Team eine<br />

wichtige Ressource, um Belastungen gemeinsam auszuhalten und<br />

Verantwortung untereinander zu teilen. Auf der persönlichen Ebene wird vor<br />

allem ein stabiles ausgefülltes Privatleben als Ressource beschrieben. Darüber<br />

hinaus werden eine Bewusstheit <strong>für</strong> eigene innere Prozesse, eine<br />

Distanzierungsfähigeit von Bildern, ausreichend Bewegung, Raum <strong>für</strong><br />

114

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!