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1945 - Deutschland 1933 – 1990

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<strong>1945</strong><br />

aufgaben. Die internationale Presse war bei den Weihefeierlichkeiten<br />

im Kölner Dom jedoch vertreten, so dass außerhalb von <strong>Deutschland</strong><br />

mancherorts über die Weihe berichtet wurde. Die Judenverfolgung<br />

bezeichnete Frings öffentlich als »himmelschreiendes Unrecht«, seine<br />

Popularität bewahrte ihn vor Repressalien. Allerdings wurde er von<br />

der Gestapo mit Hilfe einer Anzahl von V-Leuten, von denen mindestens<br />

einige Kleriker waren, anhaltend intensiv beobachtet.“ Von <strong>1945</strong><br />

bis 1965 war er Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. In den<br />

sechziger Jahren führte er dann den späteren Papst Benedikt XVI. im<br />

Vatikan ein. Deutsche Geschichte ist spannender, als man denkt.<br />

Die Kirche organisierte sich bereits im Jahr <strong>1945</strong>, als noch gar nichts<br />

klar war, in „auctoritas territorialis“, also in Gebietskörperschaften, so<br />

dass die Teilung des Landes hier bereits vorbereitet wurde. Und so<br />

hört sich der einschlägige Text mit der Begründung im Original an:<br />

„Um die Liturgie überall einheitlich ordnen zu können <strong>–</strong> es ging u. a.<br />

um die schrittweise Einführung der Muttersprache beim Gottesdienst<br />

und bei liturgischen Handlungen und die dazu erforderlichen authentischen<br />

Texte <strong>–</strong> konstituierten sich die deutschen Bischöfe in Rom als<br />

»auctoritas territorialis« gem. Art. 22 § 2 der Liturgiekonstitution, wie<br />

sie jeweils eigens bei diesen Sitzungen betonten (im Vorgriff auf die<br />

später generell notwendig werdende rechtliche Neuregelung).“ Mit<br />

der gut verständlichen Begründung, dass sie die Liturgie überall einheitlich<br />

regeln wollten. So war das. Ganz harmlos. Im Vorgriff. Also<br />

bevor die Alliierten von der Teilung dieses Landes wussten. Sie hatten<br />

<strong>Deutschland</strong> bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrages besetzt.<br />

Der Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg lag am 28. Juni 1919<br />

im Schloss zu Versailles unterschriftsreif vor. Damit revanchierte sich<br />

Frankreich damals für die Kaiserkrönung Wilhelm I. auf französischer<br />

Erde, den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und für den Weltkrieg.<br />

Dieser Schuss ging aber ins Knie, denn nun waren die Deutschen<br />

wütend und sannen auf Rache.<br />

Ende August trafen sich in Treysa dann auch auf der evangelischen<br />

Seite „die Vertreter des Einigungswerkes, des Reichsbruderrates und<br />

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