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1945 - Deutschland 1933 – 1990

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<strong>1945</strong><br />

sie diese Schulbücher öffneten, konnten die jungen Ostdeutschen <strong>–</strong><br />

von denen so mancher gerade noch auf der Straße gegen die Diktatur<br />

demonstriert hatte <strong>–</strong> lesen: »Beide Staaten [DDR und BRD] verstehen<br />

sich als Demokratien.«“ Doch der Brite Timothy Garton Ash fand noch<br />

weitere anschauliche Beispiele für die rosarote Propaganda in jenen<br />

Jahren: „»Lest Nr. 10.24«, wurden sie in einem anderen Schulbuch aufgefordert,<br />

»und versucht zu erklären, warum viele DDR-Bürger selbstbewusst<br />

und auch stolz auf ihren Staat sind.«“ Ja, da schau her! Diese<br />

Propaganda der letzten zwanzig Jahre einer separaten Republik BRD<br />

machte nach dem Umsturz in der DDR alles sehr kompliziert. Da sie<br />

auf einmal durch ein wildes Geschrei über das Unrechtsregime in der<br />

„D.D.R.“ ersetzt wurde, verstanden die West-Deutschen nun gar nichts<br />

mehr; bei Unterlassung hätten die Opfer des Regimes rebelliert; und<br />

hätte man das Gedöns fortgesetzt, hätten das noch nicht einmal die<br />

früheren Mitglieder der SED verstanden. Auf diesen entstaubten Antikommunismus<br />

der ersten zwanzig Jahre der Teilung dürfte es auch<br />

zurückzuführen sein, dass trotz der Bildungsmisere in der BRD noch<br />

nicht einmal das vom ideologischen Quark bereinigte Bildungswesen<br />

der DDR übernommen wurde. Nur mit halbherzigen Worten, die unter<br />

der Hand auch noch widerrufen wurden, war Unserem Kommunismus<br />

natürlich nicht beizukommen.<br />

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