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1945 - Deutschland 1933 – 1990

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<strong>1945</strong><br />

wie es bedauerlich war. Es wäre interessant zu erfahren, ob Washington<br />

<strong>1945</strong> zumindest in Moskau nachgefragt hat, ob man sich vor Ort<br />

ein Bild von den Stätten machen dürfe, die ihnen Gehlens Spitzenleute<br />

beschrieben hatten, und ob das in Moskau vielleicht abgelehnt wurde.<br />

Auf jeden Fall bekam Gehlen nach den Worten von Murat Williams, der<br />

als US-Botschafter in Ungarn in den fünfziger Jahren vorgestellt wird,<br />

Gelegenheit, das amerikanische Bild von den militärischen Möglichkeiten<br />

der Sowjetunion zu beeinflussen. In diesem Interview heißt es:<br />

„Unsere Gefühle gegenüber dem Kalten Krieg wurden intensiviert. Das<br />

hätte man vermeiden müssen. Dieser Kalte Krieg wäre nicht notwendig<br />

gewesen.“<br />

Dieser Kalte Krieg war überflüssig wie ein Kropf, und er widersprach<br />

den Interessen der USA sowohl wirtschaftlich als auch in dem Wunsch<br />

nach demokratisch strukturierten Gesellschaften weltweit und nicht<br />

nur in Bayern. Harry Rositzke, der als Geburtshelfer der militärischen<br />

Aufklärung gegen die Sowjetunion bezeichnet wird, sagte leider erst<br />

nach dem Ende des furchtbar kalten Krieges: „Heute, nach vierzig Jahren,<br />

wo das sowjetische Reich zum Teil auseinanderbricht, hat diese<br />

unsere Politik des »Containments« zur Folge, dass die zwei stärksten<br />

Wirtschaftsmächte in der Welt, die japanische und die westdeutsche,<br />

in direkter Konkurrenz zur amerikanischen Wirtschaft stehen. Heute,<br />

wo allmählich jeder akzeptiert, dass ökonomischer Wohlstand der<br />

wichtigste Maßstab des politischen Erfolgs ist!“<br />

Ein Schnellmerker. Da war die Rechnung Reinhard Gehlens aber schon<br />

sehr lange aufgegangen gewesen. „In der Einstellung unserer amerikanischen<br />

Freunde zum weiteren Schicksal der »Organisation Gehlen«<br />

hatte sich ab Ende 1950 ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Sie<br />

hatten <strong>–</strong> vor allem Mr. M., aber auch die beiden Chefs der CIA, zuerst<br />

General Walter Bedell Smith, dann Allan Dulles (ab Januar 1953) <strong>–</strong><br />

erkannt, dass sich meine Konzeption von <strong>1945</strong> realisieren würde, zu<br />

der sich als erster General Sibert im »Gentlemen’s Agreement« bekannt<br />

hatte.<br />

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