30.10.2013 Aufrufe

1945 - Deutschland 1933 – 1990

1945 - Deutschland 1933 – 1990

1945 - Deutschland 1933 – 1990

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>1945</strong><br />

streichpläne wurde der Kommandierende General des III. Armeekorps<br />

und Befehlshaber im Wehrkreis III (Berlin), General der Infanterie von<br />

Witzleben, gewonnen. [...] General Halder sollte den auslösenden Befehl<br />

geben, General von Witzleben die Durchführung leiten. [...] Außer<br />

der Verhaftung von Regierungsmitgliedern und Parteifunktionären<br />

war die Verhaftung Hitlers in der Reichskanzlei geplant. Hitler sollte<br />

nach den Vorstellungen von General Beck und einigen Verschwörern<br />

vor Gericht gestellt und abgeurteilt werden. Damit hoffte man die Entstehung<br />

einer neuen »Dolchstoßlegende« zu verhindern.<br />

Oster und der an der Verschwörung beteiligte Reichsgerichtsrat Dr.<br />

Hans von Dohnanyi wollten ihn durch ein Ärztekonsilium unter dem<br />

Vorsitz von Dohnanyis Schwiegervater, dem Psychiater Prof. Karl Bonhoeffer,<br />

für geisteskrank erklären lassen. [...] Zur Durchführung des<br />

Staatsstreiches kam es jedoch nicht.<br />

Als die Verschwörer bereit zum Losschlagen waren, kam es zur »Münchener<br />

Konferenz« am 29./30. September 1938. Hier erklärte sich der<br />

britische Premierminister Chamberlain, der französische Ministerpräsident<br />

Daladier und der italienische Staatsführer (»Duce«) Mussolini<br />

mit der Angliederung des Sudetenlandes an das Reich einverstanden.<br />

Ein Staatsstreich gegen den wiederum erfolgreichen »Führer« war damit<br />

unmöglich geworden.“<br />

„Dass ein Umsturz unvermeidlich war, dass man sich dafür voll einsetzen<br />

müsse, wurde Peter Yorck schon sehr früh klar. Aber für ihn wie<br />

auch für Moltke, die beide sehr bewusst als Christen lebten, war die<br />

Vorstellung, Hitlers Ermordung planmäßig zu organisieren, ein schweres<br />

Problem, die anderen nicht so zu schaffen machte. Moltke weigerte<br />

sich, die Verbrecher mit »Gangstermethoden« zu beseitigen: »So kann<br />

man keine neue Epoche einleiten!«<br />

York teilte seine Meinung nicht ganz so eindeutig, je weiter die Zeit<br />

fortschritt. In der letzten Zeit hatte er sich dann auch selbst zur Aktion<br />

durchgerungen. Alle miteinander aber hielten es für ihre Pflicht, darüber<br />

nachzudenken, was getan werden müsse, wenn es einmal so weit<br />

sein würde.“ Sie lesen hier Erinnerungen von Marion Dönhoff. „Viel<br />

98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!