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1945 - Deutschland 1933 – 1990

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<strong>1945</strong><br />

Krieg konsequenterweise auch unsere Autobahnen wegreißen müssen.<br />

Ausgerechnet von Herrn Gehlen stammt folgende Erkenntnis: „Dieses<br />

wahrhaft stolze Gefühl meiner französischen Partner, ja aller Franzosen<br />

über die Parteien hinweg, hat mich häufig beeindruckt. Es drückte<br />

sich aus in den Worten eines französischen Freundes, der mir einmal<br />

sagte: »Nur der kann ein zuverlässiger Europäer werden, der zunächst<br />

einmal ein guter Franzose, ein guter Engländer, ein guter Italiener<br />

oder ein guter Deutscher ist und auf das Gute in der geschichtlichen<br />

Tradition seines Landes stolz ist.«“ So kann man das auch betrachten.<br />

Stefan Luft trat mit einem Buch für ein anderes Konzept bei der Integration<br />

von Zuwanderern nach <strong>Deutschland</strong> auf den Plan. Dort zitierte<br />

er unter anderem aus einem Artikel eines Reinhard Müller, der am<br />

3. November 2005 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stand: „Woher<br />

soll der Stolz von Einwanderern auf das neue Heimatland kommen,<br />

wenn selbst die einheimische Elite ein distanziertes Verhältnis dazu<br />

pflegt? <strong>Deutschland</strong> ist ein Land, in dem Minister Probleme mit Amtseid<br />

und Hymne haben; in dem man selbst in Veranstaltungen des<br />

Goethe-Instituts mitunter kaum ein deutsches Wort hört; wo auf mancher<br />

Konferenz der Max-Planck-Gesellschaft ausschließlich deutsche<br />

Teilnehmer auf englisch radebrechen; ein Land, dessen führende<br />

Konzerne sich global nennen und gebärden, obwohl doch alle Welt<br />

sie als deutsch (oder gar bayerisch) wahrnimmt; ein Land, das das Interesse<br />

der Welt an seiner Sprache und an seinem Rechtssystem mit<br />

der Kürzung der Mittel für den Kultur und Wissenschaftsaustausch beantwortet.<br />

Warum sollte sich ein Türke zu diesem Land bekennen, das dessen<br />

eigene Bürger verachten?“ Schön ist auch sein Hinweis, dass in diesem<br />

Land jede Kultur willkommen ist, die nicht mit dem Attribut deutsch<br />

in Verbindung steht. Ich wünsche mir, dass den Kindern mit Stolz von<br />

den Männern und den Frauen erzählt wird, die in vielen Bereichen der<br />

Gesellschaft das ihnen Mögliche für das Ende der Herrschaft der Nazis<br />

und für ein Ende des Krieges getan haben. Mit Nationalstolz. Weil es<br />

nicht hilft, ihn wegzudiskutieren. Das gelingt ohnehin nur in einem<br />

Spektrum, das nicht zum Nazismus neigt, und überlässt sinnigerweise<br />

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