HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website
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Radja Permaisuri, der ehrerbietig eine Betelschale vor der Brust<br />
hielt, kniete vor Sjah Alam nieder und hob den filigranartigen<br />
Deckel der goldenen Betelschale auf; Sjah Alam kostete von diesem<br />
Sirih. Darauf erhob sich Tun Indera Dewi, nahm ehrerbietig eine<br />
goldlegierte Betelschale auf und kniete vor der Fürstin nieder,<br />
2io<br />
welche von diesem Sirih kostete.<br />
Dann setzten beide ihre Schalen auf dem Teppich ab, und Radja<br />
Permaisuri sprach ehrerbietig: "Majestat, GruB und Gebet seiner<br />
Hoheit, des Kakanda, an Euch. Uns wurde von seiner Hoheit<br />
aufgetragen,<br />
Euch hier aufzusuchen, und wir bitten, die Angelegenheit<br />
des Brautschatzes seiner Hoheit zu regeln." Als Sjah Alam ihre<br />
Worte vernahm, sprach er: "Sagt meinem Bruder Abdul-Djalil: "WeiB<br />
86 mein Bruder denn nicht, was das Adat / bezüglich des Brautschatzes<br />
der Radjakinder vorschreibt, so daB er fragen muB? Dies sagt meinem<br />
Bruder I" Darauf errichtete man eine Festtafel, und alle Brautwerber<br />
würden mit den verschiedensten Gerichten bewirtet. Nachdem<br />
sie das Essen empfangen hatten, baten sie, zurückkehren zu dürfen.<br />
Als<br />
sie nun zu Sultan Abdul-Djalil kamen, überbrachten sie<br />
ihm alle Worte des Sjah Alam. Der Sultan hörte ihre Botschaft und<br />
lieB die zum Brautschatz gehörenden Schmucksachen<br />
bereitstellen.<br />
Er befahl, Ohrkrabben zu hammern, die mit Korallen besetzt ware<br />
£11<br />
und deren Rand abwechselnd mit kleinen Edelsteinen und Diamanten<br />
P1 p<br />
besetzt war. Er lieB (dazu noch) Armreifen mit einer Platte<br />
hammern, die in der Mitte rote Diamanten trug, um welche herum<br />
sich<br />
Saphire, untermischt mit kleinen Edelsteinen, gruppierten;<br />
210 Der Text schreibt wohl zu Unrecht: Sjah Alam; mit "Fürstin" oder<br />
"Ihre Majestat" (Jang Dipertuan) wird hiervor und und spater nicht<br />
Sjah Alam, sondern seine Gemahlin bezeichnet. Vgl. Hs. S. 179<br />
211 subang berdjentera beradjuk-adjukkan biram.<br />
Subang berdjentera = atj. subang mötjintra? Eine etwas konkave<br />
Ohrkrabbe, sternförmig und mit scharfen Spitzen versehen; typisch<br />
für Pedir. Der Name soll von tjintra (Vogelbauer) abgeleitet sein<br />
(Pischer, KER S. 33; Abb. Tafel 1,2). La. schreibt: tjintra = Rad,<br />
Vogelkafig (?). Es ist auffallig, daB auf Hs. S. 9* u. 108 ein<br />
subang (ber)djentera paksi erwahnt wird; paksi ist ein poetisches<br />
Wort für Vogel und auch ein Kunst-Motiv (Wilk., Kli. S. 698).<br />
Biram: 1) Elefant (Kli., Wilk.); 2) mythische Schlange mit Kopf<br />
an jedem Ende (Wilk.). Im siamesischen Epos "Khun Tschang Khun<br />
Phan" schenkt der König von Ayuthia seiner neuen Gemahlin, einen<br />
Ring mit Schlangenmotiv (Sibunruang, Khun Chang S. 102); 3) rot<br />
(Wilk.); biramani: Korallenperlen (Wilk.); Schnur mit goldenen<br />
und anderen Korallen (Kli). Nach Professor Slametmuljana ist hier<br />
die Ubersetzung mit "Koralle" vorzuziehen (mündl. Mitteilung)<br />
212 gelang bermuka; Armreif mit einer Platte, welcher oberhalb des<br />
Ellenbogens getragen wird (Kli. S. 864)<br />
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