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HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website

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mich liebt, dann bitte ich Euch, daB Ihr niemals meinen Kindern<br />

als "Geisterkinder" oder "Nymphenkinder" flucht." Radja Sjah<br />

Mahmud antwortete: "So Gott, der Erhabene, will, werde ich Eure<br />

Worte befolgen und ihrer eingedenk sein."<br />

Aber mit Willen Gottes, des über allem Erhabenen,<br />

vergaB<br />

Radja Sjah Mahmud nach einer Weile die Worte der Prinzessin. Als<br />

der Radja einst Platz genommen hatte und die noch kleinen Kinder<br />

an der Seite ihrer Eltern saBen, scherzten jene miteinander und<br />

berührten dabei die Schulter des Vaters. Da wurde Radja<br />

188<br />

Sjah<br />

Mahmud zornig und fluchte seinen Kindern: "Ihr Geister- und<br />

Nymphenkinder, warum benehmt ihr euch so?" - Als Prinzessin Medini<br />

12 Tjandera hörte, / daB Radja Sjah Mahmud ihren Kindern auf diese<br />

Weise fluchte, wurde sie sehr zornig und hatte nichts anderes mehr<br />

im Sinn, als ihre (Flug-) Jacke zu suchen; es gelang ihr schlieBlich,<br />

diese unter dem Herd in einem Bambusbehalter zu finden. Sie<br />

nahm die Jacke, wusch sie und zog sie an. Ihre beiden Kinder beweinend,<br />

flog sie nun auf den First des Palastes, worauf Radja<br />

Sjah Mahmud herbeieilte; sie sprach zu ihm: "Radja, bleibt mit<br />

den Kindern hier. Ich kehre zu meinen Geschwistern zurück." Dann<br />

flog sie zu einer Kokospalme, aber von dort flog sie wieder auf<br />

den First des Palastes zurück; dies tat sie zwei oder drei Mal<br />

aus Schmerz und Liebe zu ihren Kindern. SchlieBlich flog sie<br />

(hoch) in den Luftraum, bis sie dem Bliek von Radja Sjah Mahmud<br />

entschwand. Dieser war sehr betrübt, er weinte, klagte sich an /<br />

13 und gab sich die Schuld, seinen Kindern als "Geisterkindern" geflucht<br />

zu haben.<br />

Sultan Munawwar Sjah rief eines Tages Radja Sjah Muhammad<br />

und Radja Sjah Mahmud zu sich und sprach: "Ihr meine beiden Söhne,<br />

ich möchte meine zwei Enkel mit ihren jeweiligen Kusinen<br />

189<br />

verhei-<br />

raten , solange ich noch am Leben bin." Beide Radja sprachen<br />

ehrerbietig zu ihrem Vater: "Majestat, was auch immer Euer Befehl<br />

sei, wir werden ihm nicht zuwiderhandeln." Sultan Munawwar Sjah<br />

war über die Antwort seiner zwei Söhne erfreut.<br />

Einige Tage darauf lieB Sultan Munawwar Sjah die Hochzeits-<br />

188 Verbot, den Herrscher zu berühren? Vgl. Sejarah Melayu, Winstedt/<br />

Blagden, Malay Reader S. 65<br />

189 marilah tjutjuku jang kedua ini kududukkan sai-sainja; sai =<br />

gegabelter Stock, mit dem der Übeltater gegen eine Wand gepreBt<br />

wird (Wilk.). Wie aus dem folgenden ersichtlich, handelt es sich<br />

um eine Überkreuzheirat der vier Enkelkinder<br />

65

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