23.11.2013 Aufrufe

HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website

HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website

HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Indischen Ursprungs könnte das Motiv eines der Omina sein, welches<br />

auf die spatere GröBe des Iskandar Muda hinweist: lm siebenten<br />

Monat ihrer Schwangerschaft traumt seine Mutter, daB sie den Mond als<br />

Haarnadel benutzt. Wahrend einer Grabung in Süd-Tapanuli (Sumatra)<br />

fand Sohnitger eine vierarmige Darstellung des elefantenköpfigen Gottes<br />

Ganesoha (Ganesa), welche er in das 8.-9. Jh. datiert. Dazu schreibt<br />

Schnitger: "... in <strong>the</strong> hair-dress are <strong>the</strong> new moon and <strong>the</strong> death's<br />

17<br />

head, symbols of life and death"<br />

Iskandar Muda ist auch ein Nachkomme des indischen Gottes Wischnu,<br />

da eine im Bambus gefundene Prinzessin dem Geschlecht dieses Gottes<br />

entstammt und durch<br />

Einheirat in die Fürstenfamilie zur Ahnin des Iskandar<br />

Muda wird. Ihr Gemahl tötet sie nach der Geburt von zwei Kindern,<br />

indem er ihr Haar ausreiBt. Hier verbinden sich zwei Traditionen:<br />

Die altindische Vorstellung, daB der irdische Herrscher in direktem<br />

Bezug zu einem Gott stehe (Gottkönigtum), und das Bambusmadchen-<br />

Mot iv.<br />

Die Vorstellung vom Gottkönigtum reicht in das alte Indien zurück.<br />

Dort dachte man den König als aus den Wesenzügen der acht Hauptgot<strong>the</strong>iten<br />

entstanden; damit besaB der König auch deren Eigenschaften. Unter<br />

diesen Got<strong>the</strong>iten war der Wind mit den für den Herrscher wichtigen<br />

Eigenschaften "ausbreiten, erobern". Diese Attribute wurden schon in<br />

früher Zeit ebenfalls Wischnu zugeschrieben. Dieser war es auch, der<br />

den<br />

ersten König krönte und dann selbst in dessen Körper einging. Deshalb<br />

beugt<br />

sich das Universum vor dem König als einem Gott, und deshalb<br />

besitzen alle Könige auf Erden die Macht und GröBe des Wischnu .<br />

In Südost-Asien findet sich der Gedanke des Gottkönigtums besonders<br />

ausgepragt im alten kambodschanischen Reich Angkor, das zu Beginn des<br />

9.Jh. gegründet wurde. Im Laufe der Zeit unterlag dort der Kult des<br />

Gottkönigtums allerdings einigen Veranderungen; hatte er sich am Beginn<br />

auf Schiwa<br />

(Siva) bezogen, so rückte in der Folge Wischnu in den<br />

Mittelpunkt, worauf im 12. Jh. der Kult eine buddhistische Form fand.<br />

Aus einem hinduistischen Dewaradja (Devarlja) wurde somit ein Buddha-<br />

— 19<br />

radja (Buddharaja) .<br />

Der Anschlufl der Genealogie des Iskandar Muda an Wischnu ist an-<br />

17 Schnitger, Forgotten Kingdoms S. 47. Auch der Vater von Hang Tuah<br />

traumt, "that <strong>the</strong> moon f e i l and illumined <strong>the</strong> head of his son",<br />

was als Vorzeichen für spatere Heldentaten des Hang Tuah gewertet<br />

wurde (Winstedt, Hikajat Hang Tuah S. 111)<br />

18 Gonda, Saored character S. 172-180<br />

19 Coedès, Etats S. 183-194; Thierry, Personne S. 219-230<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!