HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website
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zu erobern . Weitere Zwischenfalle blieben nicht aus. Um 1527 bohrten<br />
Portugiesen vor der Reede von Atjeh ein atjehsches<br />
Schiff in den<br />
Grund, wobei die gesamte Besatzung das Leben verlor , 1528 töteten<br />
die Atjeher fast alle Besatzungsmitglieder eines vor Atjeh in Seenot<br />
fiS<br />
geratenen portugiesischen Schiffes , 1529 lieB Sultan Ali Mughajat<br />
Sjah die portugiesische Gesandtschaft in Atjeh ermorden , und 1537<br />
erschien eine atjehsche Plotte mit (angeblich) 3000 Mann vor Malakka,<br />
um die Festung zu erobern; allerdings konnten die Portugiesen sie<br />
zurückschlagen .<br />
Die unerbittliche Feindschaft zwischen Malakka und Atjeh hatte<br />
auBer einander entgegenstehenden kommerziellen und militarpolitischen<br />
Interessen noch einen anderen Grund. Im Gegensatz zu den spater in die<br />
Südsee fahrenden Englandern, Hollandern und Franzosen hatten die Portugiesen<br />
(und Spanier) gewöhnlich zwei Ziele: Sie suchten sowohl den<br />
Handel an sich zu ziehen als auch ihre Religion auszubreiten und den<br />
Islam zu bekampfen. Indem sie unter<br />
Ausschalten der hauptsachlich mohammedanischen<br />
Zwischenhandler die begehrten Produkte Asiens nach<br />
Europa transportierten, konnten sie nicht nur erhebliche Gewinne<br />
erzielen,<br />
sondern auch ihrem alten Feinde, dem Islam, Abbruch tun. In den<br />
streng mohammedanischen Atjehern, deren<br />
Glaubenseifer mitunter in Fanatismus<br />
überging, und die zu ihren Glaubensbrüdern im Vorderen Oriënt<br />
enge Kontakte unterhielten, sahen die Portugiesen offenbar nicht nur<br />
eine unerwünschte Konkurrenz, sondern auch einen verhaBten und schon<br />
aus ihrem eigenen Lande bekannten religiösen Gegner, den es mit allen<br />
Mitteln zu unterdrücken galt. Es ist bezeichnend, daB die Portugiesen<br />
mit nicht-mohammedanischen Staaten, wie z. B. Siam, oder mit solchen,<br />
die weniger stark vom Islam durchdrungen waren, wie etwa in Ost-Indonesien,<br />
gröBtenteils in gutem Einvernehmen lebten, wenn auch<br />
gute Verhaltnis in einzelnen Fallen durch die Feuerkraft<br />
aufrechterhalten wurde. - Dieser doppelte<br />
dieses<br />
ihrer Kanonen<br />
Aspekt des Religiösen und<br />
Kommerziellen führte von Beginn an zu militarischen Auseinandersetzun-<br />
83 Barros, Asia 3.1 S. 535-546;<br />
Castanheda, Correa (nach Tiele Europeers 4.1; 1877; S. 368 ff<br />
84 Djajadiningrat, Critisch Overzicht S. 147<br />
85 Couto, Asia, Deo.4.1 S. 282-292<br />
86 Tiele, Europeers (4.1) 1877 S. 401-403<br />
87 Barros, Asia, Deo.4.2 S. 548-550.<br />
Nach Graaf, Geschiedenis S. 300, hatte Malakka in den 130 Jahren<br />
portugiesischer Herrschaft 25 Uberfalle zu verzeichnen; allein<br />
14 wurden durch die Atjeher ausgeführt<br />
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