HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website
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Vermutlich am gleichen Tage schrieb Philipp<br />
III an seinen Vizekönig,<br />
er sei überzeugt, daB de Castro durch<br />
seine verfügbare Macht<br />
die hollandischen Rebellen und die Eingeborenen bereits gestraft habe,<br />
so daB sie sich in Zukunft<br />
nicht mehr erdreisten würden, miteinander<br />
Handel zu treiben. "Indessen wird es sich empfehlen, um diesen Zustand<br />
zu erhalten, daB Sie bei Ihrer Rückkehr nach Goa in jenen Gebieten<br />
159<br />
eine für diesen Zweck ausreichend starke Plotte belassen" ... .<br />
Tatsachlich<br />
aber waren die Portugiesen zu jener Zeit weder in der<br />
Lage, das unter Iskandar Muda erstarkende<br />
Atjeh zu erobern, noch den<br />
Handel der anderen Nationen zu unterbinden, weil sie nicht mehr über<br />
eine genügende Anzahl von geeigneten<br />
Hochsee-Segelschiffen verfügten.<br />
Dieser Mangel an Hochseeschiffen, und nur diese konnten im Kampf gegen<br />
die<br />
schnellen und wendigen Fahrzeuge der Hollander und Englander bestehen,<br />
wird deutlich aus einem Brief, den der Rat von Goa 1607 an<br />
Philipp III sandte. In dem Brief wurde um eine Plotte von mindestens<br />
12 gut ausgerüsteten Galionen gebeten, die im Kampf gegen die Hollan-<br />
160<br />
der eingesetzt werden sollten . Aus dem Mutterland kam jedoch keine<br />
entsprechende<br />
Hilfe.<br />
In den folgenden Jahren hielt man es in Lissabon weiterhin für<br />
geboten, in Atjeh eine Festung zu besitzen.<br />
Am 24.12.1610 schrieb der König an seinen Vizekönig, Ruy Lourenco<br />
de Tavora: "Es scheint mir, daB die Angelegenheit des Reiches Atjeh in<br />
jenen Gebieten von gröBter Wichtigkeit ist, weil sich dort mehr Pfeffer<br />
als im übrigen Süden findet ... und weil es dort viel Gold und andere<br />
wertvolle Handelswaren gibt. Es ware daher von groBer Bedeutung,<br />
dort eine Festung zu errichten, wie schon dem Vizekönig Martim Affonso<br />
de Castro befohlen wurde, durch welche sich nicht nur meine Vasallen<br />
im Handel behaupten, sondern<br />
sich auch die Ertrage der Faktoreien bedeutend<br />
erhöhen konnten, wobei die Schiffahrt in jenen Gewassern sidierer<br />
würde." Durch die Errichtung dieser Festung könnte den Hollandern<br />
der Handel entzogen werden, die, falls keine portugiesische Festung<br />
dort bestehe, möglicherweise selbst eine solche errichten würden, wie<br />
1 ft1<br />
es ihnen bereits der Onkel des heutigen Sultans angeboten habe .<br />
159 Bulhao Pato, Colleccao I S. 134 (von mir übersetzt)<br />
160 Botelho de Sousa, Subsidios I S. 434<br />
161 Bulhao Pato, Colleccao I S. 415f (von mir übersetzt). In der Tat<br />
hatten hollandische Unterhandler schon im Jahre 1610 auf die<br />
Erfüllung des Vertrages von 1607 gedrangt, der sie zum Bau einer<br />
Festung in Atjeh berechtigte. Allerdings natte sich Iskandar Muda<br />
geweigert, den Wünschen der Hollander nachzukommen (de Jonge,<br />
Opkomst III S. 51 f; 223 f)<br />
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