HIKAJAT ATJEH - the Aceh Books website

In jener Zeit schickte der Sultan von Sjahr Nawi im Lande
215 Siam ein Hochseeschiff mit zwei Botschaftern zu Sjah Alam; / der
eine von ihnen hieB Maha Thep und der andere Maha Montri. Diese
Gesandten brachten mehrere sehr schone und prachtige
Als
Geschenke.
sie in Atjeh Dar as-Salam angekommen waren, übergaben sie
nach zwei oder drei Tagen den Brief und alle Geschenke in einem
feierlichen Zug, wobei sie Sjah Alam
ihre Aufwartung machten. Der
Fürst war sehr erfreut, erwies ihnen Ehre und gab ihnen Kleidergeschenke.
Für einige Zeit wurde den Gesandten jeden Tag befohlen, ihre
•5-56
Aufwartung in der Stadt Bait ar-Ridjal bei Sjah Alam zu machen,
und so sahen sie, wie Pantjagah wilde Elefanten r i t t , wobei er
auf den schnell
laufenden Tieren stand; sie sahen auch, wie er
Pferde antrieb, wobei er auf ihnen kauerte, und wie er seine Fü­
Be (abwechselnd) auf der rechten und linken Seite des Pferdes
216 tuch umband, wenn das Pferd geradeaus lief. / Pantjagah pflegte
diese Ubungen am Donnerstag und Montag auszuführen; beide
Gesandten
waren über das Tun des Pantjagah
hochhob, rechts und links das Schwert schwang und dabei das Kopf-
erstaunt. Einige Zeit darauf
baten die Gesandten um Abschied von Sjah Alam. Da befahl dieser
drei Botschaftern, zum Lande Sjahr Nawi zu reisen; ihre Namen
waren Seri Nata as-Sawara, Seri Setia und Megat Setia Djaja. Sie
gingen an Bord
eines Ghorab, das mit allen dazugehörigen Waffen
ausgerüstet war, und nahmen verschiedene
prachtige Geschenke mit,
welche den Brief begleiteten, den sie bei sich trugen.
Mit Willen Gottes, des über allem Erhabenen, setzten das
(siamesische) Hochseeschiff und das Ghorab Segel. Einige Zeit fuhren
sie über den Ozean, und dann
erreichten sie das Land Sjahr Nawi.
Als
der Radja von Sjahr Nawi hörte, daB Gesandte aus Atjeh
Dar as-Salam angekommen waren, befahl er, sie feierlich und ehren-
217 voll willkommen zu heiBen. / Einige Tage spater befahl er dann,
den Brief und die Geschenke in einem feierlichen Zuge, mit Elefanten
und Pferden, unter Beisein der Gesandten zu überbringen.
Da machten
sie ihre Aufwartung und übergaben den Brief an den
336 antusah itu disuruh masuk kedalam kota Bait ar-Ridjal mengadap
Sjah Alam; kota kann auch "Festung" bedeuten. Auf Hs. S. 40 und
67 steht Bait ar-Ridjal in Zusammenhang mit einem fürstlichen
Begrabnisplatz (kandang); nach Isk. bezeichnet dieser Name eine
Moschee (Isk., Hik. Atjeh S. 188)
152