Muslim-Tests
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Das Wort Koran kommt in dem Gutachten an einer einzigen Stelle vor; nämlich im Zusammenhang<br />
mit der Umfrage des Zentralinstituts Islam-Archiv (aus dem Jahr 2004),<br />
wonach 21 % der in Deutschland lebenden <strong>Muslim</strong>e geäußert haben „sollen“, dass das<br />
Grundgesetz mit dem Koran nicht vereinbar sei. „Stellte man diese Frage hinsichtlich<br />
der Bibel generell dem deutschen Volk würde man eventuell einen höheren Wert erreichen.<br />
Dies beweist jedoch keineswegs, dass die Deutschen verfassungsfeindlich sind.“<br />
Leider hält der Verfasser dem Leser weitere Einzelheiten dieser bemerkenswerten Argumentation<br />
vor. Eine auch nur ansatzweise Auseinandersetzung mit Aussagen des<br />
Koran oder islamischen Glaubensüberzeugungen, die das Ergebnis der Umfrage erklärlich<br />
machen, sucht man vergeblich.<br />
Die juristische Bewertung nach europäischen Recht endet mit der Aussage „Da die Absicht<br />
des Landesinnenministeriums (den <strong>Muslim</strong>en die Einbürgerung erschweren) insbesondere<br />
mit dem Entwurf der Verwaltungsvorschrift bei den Einbürgerungsbehörden<br />
angekommen ist, kann man von einer unmittelbaren Diskriminierung von Einbürgerungsbewerbern<br />
aus 57 Staaten, die der Islamkonferenz angehören, ausgehen.“<br />
18. Demonstrationen<br />
„Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“, lautete ein Sponti-Spruch der 68er 195 .<br />
Nun, ganz so schlimm war es bei den Demonstrationen gegen den „<strong>Muslim</strong>-Test“ nicht.<br />
Aber die Lage an der Demo-Front zeigte deutlich den Unterschied zwischen dem organisierten<br />
und dem realen Protest. Wobei ich gerne zugebe, diese oder jene Veranstaltung<br />
vielleicht übersehen zu haben. 196<br />
18.1 Tübingen<br />
Am Samstag, dem 14. Januar 2006, fand auf dem Holzmarkt in Tübingen eine Kundgebung<br />
"Stoppt den <strong>Muslim</strong>test" des Tübinger Bündnisses gegen den Gesinnungstest (eines<br />
Zusammenschlusses von Migrantenvereinen und Tübinger Initiativen) statt, auf der<br />
Andreas Linder, laut seiner Homepage Politik- und Kulturwissenschaftler, Freier Journalist<br />
und Medienpädagoge, die Hauptrede hielt. Darin betonte er unter anderem, dass ihn<br />
195 der allerdings eine tiefere Geschichte hat, auf die ich hier nicht eingehen kann.<br />
196 Dazu gehört allerdings nicht die am Samstag, dem 18. Februar 2006, in Sindelfingen, vgl. Böblinger<br />
Bote vom 20. Februar 2006.<br />
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